Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Große Schleuse in Friedrichsfeld gesperrt
Die Prüfungen dauern bis zum 17. September. Der Verkehr wird über die kleine Schleuse abgewickelt.
VOERDE (P.K.) Binnenschiffer, die auf dem Wesel-datteln-kanal in Richtung Rhein unterwegs sind oder von dem Fluss aus in die Wasserstraße einfahren wollen, müssen in diesen Wochen mit möglichen Wartezeiten an der Schleuse Friedrichsfeld rechnen. Der Grund: Die große der beiden Kammern ist seit dem 20. Juli aufgrund der alle sechs Jahre anstehenden Bauwerksinspektion gesperrt – und das noch bis zum 17. September, wie der kommissarische Sachbereichsleiter Wasserstraßenüberwachung, Schifffahrt, Liegenschaften und Vermessung beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-meiderich, Alexander Weissbecker, auf Anfrage mitteilt.
Der Schiffsverkehr, der trotz Corona „relativ stabil“geblieben sei, wird während der Maßnahme lediglich über die kleine Kammer der Schleuse abgewickelt. Dies sei möglich, weil das kleine Becken von den Abläufen her etwas schneller sei als das große. Dennoch könne es bisweilen zu Wartezeiten kommen, so Weissbecker. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Schleuse Friedrichsfeld zu umfahren und stattdessen den Rhein-herne-kanal zu nutzen, der einige Flusskilometer weiter südlich in Duisburg-ruhrort beginnt.
Im Zuge der Bauinspektion wird geprüft, ob die Anlagen und Anlagenteile in der Schleusenkammer so funktionieren, wie sie funktionieren sollen, und ob Instandsetzungsarbeiten erfolgen müssen. Um die jeweiligen Bereiche kontrollieren zu können, muss die Kammer zunächst trockengelegt werden. Damit kein Wasser nachfließt, wurden vorher an den beiden Toren sogenannte Revisionsverschlüsse gelegt. Danach erst wurde das Wasser in der Kammer abgepumpt und abgelassen. Schließlich wurde die Anlage noch gesäubert, damit eventuelle Schäden sichtbar werden. Allein für diese Vorarbeiten wurde eine Woche angesetzt. Um in das Innere der Anlage zu gelangen, wurde ein Treppenturm eingebaut. Auch ist ein mobiler Hubsteiger im Einsatz, mit dem es möglich ist, die Wände abzufahren, wie Weissbecker erläutert.
Die Maßnahmen, die bei der Bauinspektion vor sechs Jahren als mittel- oder langfristig erforderlich festgestellt wurden, sollen nun erledigt werden. Dass während der aktuellen Kontrolle gravierende Schäden festgestellt werden, deren Behebung keinen Aufschub duldet, sei relativ selten. Für den Fall, dass wider Erwarten doch sofortiges Handeln erforderlich ist, müsste die Sperrzeit für die Schleusenkammer verlängert oder eine weniger dringende Maßnahme verschoben werden, erklärt Weissbecker.
Kommuniziert werden alle Sperrzeiten an Schleusen über www.elwis.de, das Portal der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, und den nautischen Informationsfunk, über den alle Verkehrsstörungen auf Binnengewässern bekannt gegeben werden.