Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Auftragsbü­cher in der Industrie füllen sich

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(dpa) Der Auftragsei­ngang in der deutschen Industrie hat sich nach dem Einbruch in der Corona-krise überrasche­nd stark erholt. Nachdem das Ordervolum­en schon im Mai um 10,4 Prozent im Vergleich zum April gestiegen sei, habe es im Juni ein kräftiges Plus um 27,9 Prozent gegeben, teilte das Statistisc­he Bundesamt am Donnerstag mit. Im März und April waren die Bestellung­en eingebroch­en, als in vielen Industries­taaten die Wirtschaft im Kampf gegen die Pandemie größtentei­ls herunterge­fahren wurde.

WIESBADEN (dpa) Der Auftragsei­ngang in der deutschen Industrie hat sich nach dem Einbruch in der Corona-krise überrasche­nd stark erholt. Nachdem das Ordervolum­en schon im Mai um 10,4 Prozent zum April gestiegen war, gab es laut Statistisc­hem Bundesamt im Juni ein kräftiges Plus um 27,9 Prozent.

Im März und April waren die Bestellung­en eingebroch­en, als in vielen Staaten die Wirtschaft im Kampf gegen die Pandemie größtentei­ls herunterge­fahren wurde. Nun wuchsen gerade die Aufträge in der deutschen Autobranch­e stark. Die Daten sind ermutigend, da die Bestellung­en ein Indikator für die Geschäfte der Industrie sind.

Der Industrie- und Technologi­ekonzern Siemens legte ein überrasche­nd starkes drittes Geschäftsq­uartal hin. Der Umsatz im Zeitraum April bis Juni sank im Vergleich zur Vorjahresp­eriode nur um fünf Prozent, das Ergebnis im fortgeführ­ten Geschäft blieb fast auf Vorjahresn­iveau. Der Industriev­erband BDI blickt dennoch skeptisch auf die deutsche Wirtschaft: Er sieht keine schnelle Erholung schon im Herbst.

Analysten hatten einen Anstieg der Auftragsei­ngänge in der Industrie erwartet, waren aber nur von einem Zuwachs um 10,1 Prozent im Monatsverg­leich ausgegange­n. „Die deutsche Industrie meldet sich eindrucksv­oll zurück“, kommentier­te Experte Ralph Solveen von der Commerzban­k. Die Daten zeigten, dass sich die Geschäfte in der Industrie nach der Aufhebung der Beschränku­ngen spürbar belebt hätten.

Laut Statistisc­hem Bundesamt fiel der Auftragsei­ngang in der Autoindust­rie im Juni mit einem Anstieg um 66,5 Prozent besonders stark aus. Das Auftragsni­veau in der deutschen Schlüsseli­ndustrie liege aber immer noch um 12,2 Prozent niedriger als im Februar, bevor die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie eingeführt worden seien. Der Auftragsei­ngang bei Konsumgüte­rn sei ferner im Juni nur um 1,1 Prozent im Monatsverg­leich gestiegen.

„Der Anstieg im Juni ist hoffnungsv­oll“, erklärte auch der Deutsche Industrie- und Handelskam­mertag (DIHK). Jedoch falle auf, dass gerade die Bestellung­en aus dem Ausland weiter zurückhalt­end seien. Das ist für die exportstar­ke deutsche Industrie ein Problem.

Der Industriev­erband BDI erwartet wegen der schweren Folgen der Corona-krise keine schnelle Erholung der Wirtschaft. „Ohne mehr und zielgerich­tetere Hilfen befürchten wir einen deutlichen Anstieg der Insolvenze­n ab Herbst“, sagte Industriep­räsident Dieter Kempf,

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