Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Cdu-ratsherr soll Grauen Wölfen nahestehen
(akal) In den Reihen der CDU Duisburg soll ein Ratsmitglied den rechtsextremen Grauen Wölfen nahestehen. Nach Recherchen der Redaktion „Der Westen“und des Ard-politikmagazins „Report Mainz“handelt es sich um Sevket Avci, der bei der Kommunalwahl für den Wahlkreis 24 (Hochfeld-süd/ Wanheimerort-west) antritt.
Avci war von 2005 bis 2014 Vorsitzender des Integrationsrates in
Duisburg. Jetzt kursiert ein Foto auf Facebook, das ihn auf einer Veranstaltung zeigt. Im Hintergrund ist Muhsin Yazicioglu auf einem Bild zu sehen. Der 2009 verstorbene türkische Abgeordnete war Parteigründer der Büyük Birlik Partisi (BBP), Partei der Großen Einheit und Anhänger der Grauen Wölfe – die vom Verfassungsschutz beobachtet wird, weil „ihr extrem nationalistisches Gedankengut“nachgesagt wird.
Avci wurde schon vor Jahren die Nähe zu den Grauen Wölfen nachgesagt. Die Cdu-organisation „Union der Vielfalt“hatte 2016 den Einfluss des türkischen Präsidenten Erdogan auf die Partei untersucht und einige Lokalpolitiker benannt. Mitautor Salim Cakmak sagte, dass die Analyse zurückgezogen werden musste, sonst hätte man sie „persönlich für eine Wahlniederlage verantwortlich“gemacht. Trotz mehrfacher Anrufe äußerte sich Sevket Avci nicht persönlich zu dem Fall.
Der Cdu-kreisverband reagierte „überrascht“auf die Anfragen. Es seien keine Äußerungen Avcis bekannt, die einen Zusammenhang zwischen ihm und extremistischen Vereinigungen herleiten könnten. Anderenfalls würde die Maßgabe von Ministerpräsident Laschet gelten: „Jeder, der bei den Grauen Wölfen ist, wird aus der CDU ausgeschlossen.“Avci habe „dargelegt, dass für ihn antidemokratische Bestrebungen, Nationalismus und Rassismus nicht akzeptabel sind“. Er habe sich durchgängig für die Verständigung und die Integration verschiedener Kulturen eingesetzt. „Ich habe von meinen Eltern gelernt, dass man gegen Faschismus und Extremismus kämpfen muss, weil sie die demokratische Gesellschaft zerstören“, zitiert die CDU Avci.