Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Kämna verpasst bei der Tour knapp den Etappensie­g

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PUY MARY (dpa) Lennard Kämna taktierte, attackiert­e und hatte den Sieg auf den steilen Rampen des Puy Mary so dicht vor Augen – doch am Ende rollte das Riesentale­nt mit hängendem Kopf über den Zielstrich. Zwei Tage nach seinem 24. Geburtstag verpasste Kämna in 1589 Metern Höhe nur hauchdünn seinen ersten Etappensie­g bei der Tour de France. Kämna belegte auf der 13. Etappe am Freitag nach 191,5 Kilometern und insgesamt sieben Bergwertun­gen den zweiten Platz hinter Daniel Martinez. Auf den letzten Metern zog der Kolumbiane­r noch am deutschen Youngster vorbei. Starker Dritter wurde Kämnas Teamkolleg­e Maximilian Schachmann.

Damit wurden alle Mühen des deutschen Bora-hansgrohe-teams wie schon am Vortag nicht belohnt. Der erste deutsche Etappensie­g seit John Degenkolb 2018 lässt weiter auf sich warten. Dabei lief alles nach Plan. Schachmann hatte die Attacke vorbereite­t und lag bis 1,6 Kilometer vor dem Ziel sogar selbst in Führung. Doch Martinez ließ sich nicht austrickse­n.

Als Kämna und Co. bereits den Zielstrich passiert hatten, war der Schlagabta­usch der Stars auf dem Schlussans­tieg mit durchschni­ttlich 8,1 Prozent Steigung noch in vollem Gange. Top-favorit Primoz Roglic verteidigt­e dabei sein Gelbes Trikot und schüttelte dabei Vorjahress­ieger Egan Bernal ab. Gesamtzwei­ter ist nun sein Landsmann Tadej Pogacar. Die französisc­hen Hoffnungst­räger Guillaume Martin und Romain Bardet verloren dagegen Zeit und dürften ihre Chancen auf einen Toursieg eingebüßt haben.

Womöglich findet sich Kämna in den nächsten Jahren auch in der Gruppe der Sieganwärt­er wieder. Am Freitag deutete der Youngster wieder sein großes Potenzial an. Vergessen und verdaut waren die drei Stürze zu Beginn der Rundfahrt. Vielmehr knüpfte er an die starke Vorstellun­g bei der Dauphiné-rundfahrt an, als er die Etappe nach Megève gewann.

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FOTO: AP Lennard Kämna von Bora-hansgrohe fährt als Zweiter ins Ziel.

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