Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Welch ein Elend!
Welch ein Elend! Die Flüchtlinge sitzen schon viel zu lange auf der griechischen Insel Lesbos fest. Die Hoffnung auf eine neue Heimat in Europa hat sie in die Sackgasse, das Flüchtlingslager Moria, geführt, wo sie auf engstem Raum zusammengepfercht in Hütten aus Plastik und Pappe auf die Bearbeitung ihres Asylantrags durch die europäischen Behörden warten. Natürlich ist die Corona-pandemie gerade für die dicht an dicht lebenden Flüchtlinge eine weitere Bedrohung, die nur wegen der geringen Testkapazitäten keinen Eingang in offizielle Statistiken findet. Und dann zerstört ein Feuer das Lager fast vollständig. Wie um die Flüchtlinge endgültig von der Insel zu vertreiben, brennt es kurz darauf erneut in dem Lager – nun sind sie nicht nur heimat-, sondern auch obdachlos.
Welch ein Elend! Nicht nur in Moria auf Lesbos: Seit Monaten ist das reiche Europa nicht in der Lage, sich zu verständigen, wie und mit welchem „Schlüssel“die Geflüchteten auf die europäischen Staaten „verteilt“werden sollen. Die Flüchtlinge müssen halt noch länger im Lager bleiben. Diese zögerliche Bereitschaft der europäischen Staaten, Geflüchtete aufzunehmen, ihnen damit mindestens einen Lichtblick zu verschaffen, macht mich einfach sprachlos.
Auf Plakaten am Straßenrand lese ich seit einigen Wochen gerne: „Kein Platz für Rassismus – Vesalia hospitalis! – Gastfreundliches Wesel“Mit dieser Kampagne reagiert unsere Stadt auf den neu aufkeimenden Rassismus in den USA und Europa. Gerade aber der Slogan „Gastfreundliches Wesel“erinnert – hoffentlich nicht nur mich – an den Ratsbeschluss von Anfang März dieses Jahres: Unsere Stadt macht mit bei „Sicherer Hafen“und ist bereit, insbesondere minderjährige Flüchtlinge aus den überfüllten Flüchtlingslagern aufzunehmen.
Mir kommt auch die Aufforderung aus dem Brief des Paulus an die hebräischen Gemeinden in den Sinn: „Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt.“Gewiss, Fremde oder Flüchtlinge aufzunehmen ist nicht immer einfach, manchmal auch eine Last und nicht jeder Gast ist ein Engel. Die Erfahrung lehrt jedoch auch, Gäste können zu Freunden und echten Bereicherungen werden – nicht mehr wegzudenken aus dem Leben der
Gastgeber.
Kinder spielen und bewegen sich Der SUS Wesel-nord bietet ein neues Bewegungsförderungskonzept für Kinder, weil Kinder heutzutage kaum noch auf Straßen, Parks und Bolzplätzen spielen. Hier will der Verein ansetzen mit dem Programm „Kinder in Bewegung“. Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren sollen wieder spielen lernen. Los geht’s am 2. Oktober von 15 bis 15.55 Uhr in der Halle Blumenkamp. Es folgen zehn Kurseinheiten für eine Gebühr von 40 Euro. Anmeldung unter Tel. 028160510 oder 0178 640 9119