Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Altglascontainer: Anwohner drohen mit Klage
Sollte die Stadt Hamminkeln nichts tun, will eine Anwohnerin des Vogelsang-wohngebietes rechtliche Schritte ergreifen.
HAMMINKELN (thh/kwn) Der Ärger um den Standort Kerschenkamp und damit um einen einzigen Glascontainer im Stadtgebiet beschäftigte jetzt den Hamminkelner Rat. Wie berichtet, wollen Anwohner des benachbarten Vogelsang-wohngebietes die Umsetzung des Sammelbehälters wegen der Lärmbelästigung und weil dort immer wieder Müll abgelegt wird.
Eine Anwohnerin, begleitet von zwei Nachbarinnen, trug in der Fragerunde vor Beginn der Ratssitzung vor, dass auch an Sonn- und Feiertagen nervende Lautstärke herrscht. Anlieferer von Glas würden sich nicht an Einwurfzeiten halten.
Protestunterschriften der Nachbarschaft – insgesamt 38 Anwohner haben sich in die Liste eingetragen – würden im Rathaus vorliegen. Die CDU hatte das Thema per Antrag auf die Tagesordnung der Ratssitzung gebracht. Noch bevor über den Antrag unter Tagesordnungspunkt 17 debattiert wurde, verließen die drei Anwohnerinnen den Ratssaal.
Bürgermeister Bernd Romanski sagte, er wolle keine Sonderlösung für einen einzelnen Glascontainer – und damit nicht eine kleine pragmatische Lösung im Einzelfall. Sein Ziel sei es vielmehr, eine grundsätzliche Standort-entscheidung für alle 29 Altglascontainer im Stadtgebiet, diese nicht mehr in Wohngebieten aufzustellen, sondern außerhalb.
Eine Verbannung insgesamt aus Wohngebieten will die Politik aber nicht, weil dann andernorts Probleme auftauchen können. Möglich aber wären Altglasbehälter an der Grünschnittannahme an der Güterstraße, was den weiter entfernten Ortsteilen aber nicht helfen dürfte. Da die Beschwerdeführerin in ihrer emotional vorgetragenen Rede eine Klage bezüglich Kerschenkamp in den Raum stellte, falls dort nichts passiere, will die Stadt nun den Standort am Rande des Parkplatzes unweit der Rathauses in Sachen Rechtssicherheit prüfen.