Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Verwechslung
Rp-artikel: „Ein riesiger Prachtbau für viele Bienen“
Der BUND freut sich über jede Aktion, die unseren Insekten hilft und ihr Überleben fördert. Und wir haben auch erfreut gelesen, dass das neue Schermbecker Insektenhotel „nach den Vorgaben des BUND“entstanden sei. Beim Betrachten des Fotos kamen uns daran aber erhebliche Zweifel. Denn von den offensichtlich verwendeten handelsüblichen Lochziegeln wird in den BUND-ANLEItungen, die im Info-kasten unter dem Foto genannt sind, ausdrücklich abgeraten, da die Löcher zu groß sind. Die Bohrlöcher in den kurzen Baumstämmen und Ästen sind auf dem Bild nicht zu erkennen und hoffentlich richtig ausgeführt worden. Man sollte nämlich nicht ins Stirnholz sondern ins Längsholz bohren.
Eine Nachfrage bei der Gemeinde Schermbeck ergab, dass es bei dem Hinweis auf den Naturschutzverband leider eine Verwechslung gab. Die Erbauer der Nistwand hätten nämlich nicht nach Vorgaben des BUND, sondern nach Informationen des Nabu gearbeitet. Aber auch dann kann es sich nicht um aktuelle Informationen gehandelt haben. Denn sicherlich sind auch die entsprechenden Broschüren und Internetbeiträge des Nabu auf dem neuesten Stand der Erkenntnisse über Insekten. Übrigens gibt es inzwischen auch Hinweise, dass man die sog. Insektenhotels nicht zu groß anlegen sollte, da dadurch vermehrt Parasiten angelockt würden. Lieber mehrere kleine anfertigen und im Garten verteilen.
Insektenschutz ist dringend notwendig, das weiß inzwischen jedes Kind. Daher sind viele gute Maßnahmen zur Hilfe und Förderung der Tiere erforderlich und zu begrüßen, die aber zielgerichtet und nach dem neuesten Erkenntnisstand ausgeführt werden sollten. Eine ausführliche und sehr einprägsame Anleitung hierzu, „Gefährdete Wildbienen“, hat die Bund-gruppe aus Rotenburg/ Wümme erstellt, die auf der Internetseite des BUND Wesel zu finden ist und heruntergeladen werden kann. Und zwar unter www. bund-wesel.de/themen-und-projekte/arbeitskreis-insektenschutz-wesel/