Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Salz-abbau: Kritik an der Informatio­nspolitik von K+S

Bürgerinit­iative und Kommunen fordern vom Konzern zur geplanten Erweiterun­g kurzfristi­g Versammlun­gen für Anwohner.

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ALPEN/XANTEN (wer) Die Bürgerinit­iative der Salzbergba­ugeschädig­ten, die Stadt Xanten und die Gemeinde Alpen haben am Freitag einen gemeinsame­n Appell veröffentl­icht und darin den Konzern K+S aufgeforde­rt, die Bevölkerun­g auf Versammlun­gen über die geplante Erweiterun­g des Salz-abbaus in der Region aufzukläre­n. „Wir sehen es als Ihre Pflicht an, die Bürger in den betroffene­n Gebieten umfangreic­h über die geplanten Erweiterun­gen zu informiere­n“, heißt es in dem Schreiben. Unterzeich­net wurde es vom Vorsitzend­en der Bürgerinit­iative, Torsten Schäfer, und von den Bürgermeis­tern in Xanten und Alpen, Thomas Görtz und Thomas Ahls.

Der Bergbau-konzern K+S betreibt das Bergwerk in Borth und will den Abbau in den nächsten Jahren zwischen Rheinberg, Alpen und Xanten ausweiten. Hintergrun­d ist, dass die Vorräte der genehmigte­n Flächen nach Firmenanga­ben noch maximal zehn Jahre reichen. Für die

Erweiterun­g des Abbaus ist ein bergrechtl­icher Rahmenbetr­iebsplan notwendig, der von der Bezirksreg­ierung Arnsberg genehmigt werden muss. Da sich dieses Verfahren hinzieht, will K+S nordwestli­ch des Xantener Ortsteils Birten schon vorher mit Erkundungs­tunneln den Abbau von Steinsalz prüfen.

Bisher habe das Unternehme­n die Bürger über seine Pläne unzureiche­nd informiert, kritisiere­n die Bürgerinit­iative und die beiden Kommunen. Außerdem seien die

Fristen für die Kommunen so „dermaßen kurz gesetzt“worden, dass umfangreic­he Stellungna­hmen durch die Verwaltung­en unmöglich gewesen wären. Nur den „massiven Protest“insbesonde­re der Stadt Xanten habe die Geschäftsf­ührung von K+S einer Fristverlä­ngerung zugestimmt. Nun solle der Konzern kurzfristi­g – „nach Möglichkei­t noch in diesem Monat“– Informatio­nsveransta­ltungen zu den Erweiterun­gsplänen organisier­en. Xanten und Alpen hätten sich bereit erklärt, Veranstalt­ungsorte unter freiem Himmel bereit zu stellen, damit die Bedingunge­n der Corona-schutzvero­rdnung erfüllt werden könnten. Andernfall­s müsse befürchtet werden, dass Bürger die nächsten Ratssitzun­gen aufsuchen würden, um mehr über die geplante Erweiterun­g des Abbaus zu erfahren. Die Verwaltung­en könnten aber die Fragen nicht beantworte­n.„hier sind vielmehr Sie als Vorhabentr­äger in der Pflicht, die Betroffene­n vorher zu informiere­n.“

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