Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Neue Formen Farben, und Materialien
Bahamabeige und Moosgrün waren die Farben der 70er-jahre-bäder. Heute sind es Grau- und Brauntöne sowie Schwarz und Weiß.
DÜSSELDORF 40 Minuten hält sich der Deutsche durchschnittlich im Badezimmer auf. Studien haben gezeigt, dass rund 17 Millionen Bürger diesen Raum verändern wollen. Mit zunehmender Entwicklung des Badezimmers zum Lifestyle-raum kommt wieder mehr Farbe ins Spiel – und zwar nicht nur bei den Accessoires. Trendsetter wagen sich schon mal an kräftige Farbklänge – etwa von Petrol oder Grün mit Koralle –, die an exotische Umgebungen erinnern. Das Bad sei zu einem Zimmer geworden, das gestaltet werden will, betont Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft ( VDS).
Ein dunkles Ambiente wirkt besonders edel und schick, gerade in derzeit angesagten klassischen Arrangements mit warmen Holztönen und Metalleffekten. Zeitloser ist etwa ein Bad in Schwarz oder in minimalistischem Weiß-in-weiß. Hinzu kommen Optionen von Mustern, die mit Fliesen, Tapeten, Textilien oder auch Holzoberflächen in 3D-optik integriert werden können. Bei allen Farb-abenteuern wird weiße Sanitärkeramik jedoch weiterhin Standard in der Badplanung bleiben. „Weiß steht für Minimalismus, Bauhaus, stylisches Ambiente und für eine moderne Inneneinrichtung“, sagt Frank A. Reinhardt, Trendexperte der Initiative „Pop up my Bathroom“. Einer seiner Farbfavoriten ist Grau: „Es wird in absehbarer Zeit das neue Weiß sein und sich hervorragend als Ausgangsbasis für alle Farbkombinationen und Gestaltungen im Badezimmer eignen.“Genauso wie Weiß habe auch Grau eine Palette an unterschiedlichen Neutraltönen zu bieten – vom warmen „Greige“bis hin zu kühlen Schiefertönen ist alles möglich.
Daneben haben auch Braun-nuancen wieder Chancen im Bad: Im Zusammenspiel mit Accessoires in ergänzenden Akzentfarben – etwa in Petrol, Türkis, Altrosa, Ultraviolett oder Senftupfern – schaffen sie eine neue Optik. Eine in Nougat gestrichene Wand sorgt in Kombination mit hellem Holz für Gemütlichkeit. Holz wirkt ohnehin wie ein Weichzeichner fürs Bad, denn es strahlt natürliche Wärme aus und passt sich angenehm an. Besonders geeignet für den Nassbereich sind Nadelhölzer, denn sie sind von Natur aus wasserabweisend. Eine Behandlung mit Holzöl oder Lacken schützt zusätzlich vor Wasserschäden, allerdings sollten stehende Wasserflächen gewissenhaft getrocknet werden. Ein Boden aus Echtholz trägt gerade durch seinen natürlichen Look zu einem behaglichen Flair bei. Damit die Freude lange währt, müssen die Dielen den Herausforderungen im Bad gewachsen sein. Eichendielen sind eine wasserbeständige Holzart und eignen sich daher optimal zur Verlegung im Bad.
Bei den Oberflächen und ihren Farben gibt es beachtliche Weiterentwicklungen. So werden Armaturen, Waschtische, Badewannen und Toiletten mit matten Oberflächen angeboten. Armaturen sind zudem in unterschiedlichsten Materialien erhältlich – das Farbspektrum reicht von edlem Rosé, Mattgold, Kupfer bis hin zu einem metallischen Schwarzmatt. Zusätzlich zu einer großen Farbpalette sind bei der Sanitärkeramik vor allem in matt gehaltene, schwarze oder anthrazitfarbene Waschtische, Toiletten, Badewannen und Duschwannen echte Hingucker. Neben einer Vielzahl an Fliesen lassen sich mittlerweile problemlos auch individualisierte wasch- und scheuerbeständige Tapeten sowie edle Putze im Badezimmer verwenden.