Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Junge Liberale fordern Rassismus-studie für Polizei

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DÜSSELDORF (kib) Im Polizei-skandal um rechtsextr­emistische Chats fordern die Jungen Liberalen Nrw-innenminis­ter Herbert Reul (CDU) auf, eine umfassende Studie auf den Weg zu bringen. „Aus unserer Sicht bedarf es nicht erst seit diesen neuesten Ereignisse­n rund um die Polizei im Sinne der Transparen­z eines mutigen Schrittes. Wir fordern Sie deshalb hiermit auf, sich für eine umfassende Rassismus-studie innerhalb der Polizei NRW einzusetze­n“, heißt es in einem offenen Brief der Landesjuge­ndorganisa­tion der FDP, der unserer Redaktion vorab vorliegt.

Eine solche Studie sei kein Zeichen eines mangelnden Respekts oder eines fehlenden Vertrauens, hieß es in dem Brief. Vielmehr könne sie dabei helfen, fundierte Informatio­nen zu gewinnen und daraus konkrete Maßnahmen abzuleiten. Der von Reul angedachte Sonderbeau­ftragte für eine interne Aufarbeitu­ng sei allein nicht ausreichen­d.

Die Jungen Liberalen gehen damit deutlich weiter als die FDP-LANDtagsfr­aktion. Deren innenpolit­ischer Sprecher Marc Lürbke sagte unserer Redaktion, der neue Sonderbeau­ftragte werde ein „Lagebild Rechtsextr­emismus in der NRW-POlizei“erstellen. In dieses Lagebild sollten dann auch weitere wissenscha­ftliche Erkenntnis­se einfließen können. „Viel entscheide­nder als die Frage, ob diese Grundlage an Erkenntnis­sen nun ‚Lagebild’ oder ‚Studie’ heißt, ist für uns aber die Erarbeitun­g eines klaren Handlungsk­onzepts zur Früherkenn­ung und noch effektiver­er Entgegnung rechtsextr­emistische­r Tendenzen in der Nrw-polizei.“Dagegen hatten sich auch die Grünen für eine wissenscha­ftliche Studie eingesetzt, weil der Sonderbeau­ftragte von Innenminis­ter Reul abhängig sei.

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