Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Auffrischung fürs Ehrenmal
Das Ehrenmal der Kiliangilde Schermbeck und das komplette Umfeld können nun mit Fördermitteln verschönert werden – eine dringend notwendige Maßnahme. Auch eine Lichtillumination ist geplant.
SCHERMBECK (RP) Die Schermbecker Kiliangilde freut sich darüber, dass ihr Ehrenmal nun verschönert wird. Dabei geht es nicht nur um das Denkmal, an dem sichtlich der Zahn der Zeit genagt hat, sondern um das komplette Umfeld, das in mehreren Schritten aufgehübscht werden soll. Vor drei Jahren hat der ehemalige Präsident Rainer Gardemann die Restaurierung das erste Mal thematisiert, in diesem Jahr konnte laut Aussage der Gilde dafür ein Fördertopf aufgetan und die Arbeiten in Angriff genommen werden.
„Wir werden eine Lichtillumination installieren, so dass das Denkmal am Abend angestrahlt wird“Ralf Daunheimer Präsident der Schermbecker Gilde
Das sogenannte Löwendenkmal wurde im Jahr 1924 aufgestellt. Schöpfer des Ehrenmals waren Architekt Baumann (B.D.A.) in Moers und Bildhauer Schaber in Neuwied. Erbauer (Aufsteller) war Baumeister Hermann Stricker aus Schermbeck. Die Restauration des Löwen wird derzeit von der Firma Wienhausen Steinkunst aus Münster durchgeführt. Auch das daneben stehende Postament aus dem Jahr 1866 wird gereinigt. Die Akademie des Handwerks in Raesfeld war mit der Durchführung beauftragt und hatte die Arbeiten ausgeschrieben.
Die Restauration des Bauwerks Löwen ist aber nicht alles. „Wir werden eine Lichtillumination installieren, so dass das Denkmal am Abend angestrahlt wird“, so Ralf Daunheimer, Präsident der Schermbecker Gilde. Im Rahmen der Stadtplanung soll zwischen dem Löwen und dem Mühlenbach eine Art Piazza entstehen, so dass das Denkmal dann auch von allen Seiten zugängig gemacht wird. Daunheimer berichtet, dass auch der von Johannes Besten gespendete große Stein mit der Kiliansplakette an der ehemaligen Vogelrute seinen Ehrenplatz neben dem Löwen erhält.
„Der Stein des Ehrenmals hat einen hohen Eisenanteil und oxydiert in Laufe der Jahre“, erklärt Steinbildhauer Friedrich Wienhausen die dunkelgrauen Stellen an dem Bauwerk. Die Steine wurden vom Alltagsschmutz befreit, sowie der Bewuchs in den Fugen entfernt, die dann erneuert wurden, damit keine Feuchtigkeit mehr eindringt.
„Das Besondere an diesem Denkmal ist, dass es von allen vier Seiten beschriftet ist“, sagt Rainer Gardemann. Die Namen der getöteten Soldaten des Ersten Weltkrieges sind auf der Vorderseite aufnotiert, rechts stehen die Namen derer, die später an den Folgen der Kriegsverletzungen gestorben sind. Links ist ein Spruch „Treue in Treue“eingemeißelt. Auf der Seite zum Mühlenteich steht der Schriftzug: „19141918 – Ehrenhelden – Die dankbare Gemeinde Schermbeck“.
Gardemann wusste, dass das Ehrenmal der Gilde bevor es an seinen jetzigen Standort kam, schon dreimal versetzt wurde. Das daneben stehende Postament ist ein übrig gebliebenes Mittelstück des ehemaligen Kiliansdenkmals. Ursprünglich habe darauf eine männliche Skulptur gestanden, die im Volksmund Willi Küper hieß.