Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Verdi-streik: Solinger Kitas betroffen
Die Gewerkschaft weitet am Mittwoch ihre Warnstreiks im öffentlichen Dienst aus.
SOLINGEN Im Tarifstreit mit dem Bund und den Kommunen setzen die Gewerkschaften ihre Warnstreiks fort. In Solingen fordert Verdi die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der Stadtwerke und der kommunalen Kitas für Mittwoch zur Arbeitsniederlegung auf.„wir gehen davon aus, dass drei Kitas in Solingen geschlossen werden, in anderen könnte es Einschränkungen geben“, sagte Gewerkschaftssekretär Lothar Reitzer unserer Redaktion. Welche Kitas das sind, sagte er nicht.
Auf dem Solinger Rathausplatz ist am Vormittag eine Kundgebung geplant, Verdi rechnet mit 100 Teilnehmern. In Köln werden Beschäftigte der Rheinenergie und der Netzgesellschaft die Arbeit niederlegen. Im Kreis Minden-lübbecke werden Kliniken bestreikt.
Am Dienstag nahmen laut Verdi 700 Beschäftigte in NRW an Warnstreiks teil. Allein in Remscheid legten 200 Beschäftigte in mehreren Kitas, in der Entsorgung und Stadtverwaltung die Arbeit nieder. Die Kita Hasenberg wurde laut Reitzer geschlossen. Am Mittwoch soll der Betrieb in Remscheid wieder normal weiterlaufen. Auch in der Stadtverwaltung in Unna und bei den Recyclinghöfen in Duisburg wurde gestreikt. In Gütersloh waren zwölf Kitas betroffen.
Bundesweit hatte Verdi Beschäftigte mobilisiert. In Bayern waren mehrere Krankenhäuser betroffen. Die Gewerkschaften wollen vor der dritten Verhandlungsrunde, die am 22. Oktober in Potsdam startet, Druck auf die kommunalen Arbeitgeber und den Bund ausüben. Nun soll es Tag für Tag Protestaktionen geben – in wechselnden Städten und Einrichtungen. Die Metropolen in NRW dürften noch an die Reihe kommen. Parallel bereitet auch der Beamtenbund Warnstreiks vor.
Der Präsident der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände, Ulrich Mädge, hält die Forderung nach 4,8 Prozent mehr Lohn für überzogen. Für die Kommunen hieße dies eine Mehrbelastung von sechs Milliarden Euro. Das sei so viel Geld, wie die Kommunen gerade vom Bund als Ausgleich für ihre Gewerbesteuerausfälle erhalten hätten, so Mädge.