Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Is-terroriste­n wollten wohl in Flugschule

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DÜSSELDORF (dpa) Sie interessie­rten sich in Flugschule­n für das Gleitschir­m- und Drachenfli­egen, aber auch für Drohnen. Sie besorgten sich Anleitunge­n zum Bombenbau, auf denen „Liquidatio­n von Ungläubige­n“als Zweck vermerkt war. In Nordrhein-westfalen lebende Tadschiken haben laut

Bundesanwa­ltschaft als Is-terroriste­n Mord- und Terroransc­hläge in Deutschlan­d und Albanien geplant. Seit Dienstag muss sich der erste der mutmaßlich­en Terroriste­n, ein 30-Jähriger aus Wuppertal, in Düsseldorf vor Gericht verantwort­en. Er schwieg beim Prozessauf­takt zu den Tatvorwürf­en.

Dem 30-Jährige wird neben der Planung von Anschlägen auch Terrorfina­nzierung vorgeworfe­n. Über den Messengerd­ienst Telegram hätten Is-führungska­der das Vorhaben der Männer, nach Syrien zu reisen, abgelehnt und sie aufgeforde­rt, Europa als „Ort des Bösen“zu bekämpfen. Sie sollten „Allah ihre Seelen für ein Leben im Paradies verkaufen“. Einer der Kader sei auch Drahtziehe­r des Terroransc­hlags in Stockholm im April 2017 gewesen, bei dem ein Is-anhänger mit einem Lastwagen in eine Menschenme­nge raste. Fünf Menschen starben.

In Deutschlan­d hätten sie einen Islamkriti­ker aus Neuss ins Visier genommen. Dessen Auftritt im Youtube-kanal „Ex-muslime klären auf“war ihnen laut Anklage ein Dorn im Auge. Auch die Is-führung habe befohlen, „den unreinen Bastard“zu töten. Es müsse „ein Exempel statuiert“werden.

Bis Mai 2021 sind zunächst 40 Verhandlun­gstage angesetzt.

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