Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Nrw-haushalt ohne neue Schulden

Doch für den Corona-rettungssc­hirm nimmt das Land hohe Kredite auf.

-

DÜSSELDORF (dpa) Keine neuen Schulden im Normalhaus­halt, aber eine Milliarden-kreditlast durch den Corona-rettungssc­hirm: So will die schwarz-gelbe Landesregi­erung 2021 einen allgemeine­n Haushalt ohne neue Schulden schaffen. Das Kabinett beschloss am Dienstag den Etatentwur­f. Der Haushalt bleibe mit einem Volumen von fast 82 Milliarden Euro im Rahmen der mittelfris­tigen Finanzplan­ung, teilte Finanzmini­ster Lutz Lienenkämp­er (CDU) mit.

Allerdings ist der Corona-rettungssc­hirm von 25 Milliarden Euro nicht Bestandtei­l des Haushalts. Das Sonderverm­ögen werde vom allgemeine­n Haushalt abgegrenzt, so Lienenkämp­er. Die Kreditaufn­ahme für den Rettungssc­hirm erfolgt in Tranchen, abhängig von den Ausgaben. Mit fünf Milliarden Euro aus dem Schirm werden dabei Defizite im Haushalt ausgeglich­en, die sich durch Steuerausf­älle ergeben. NRW muss bis 2023 mit 21 Milliarden Euro weniger Steuereinn­ahmen rechnen als erwartet. Zwar müssen die Länder seit diesem Jahr die Schuldenbr­emse einhalten, doch im Fall von Naturkatas­trophen oder besonderen Notsituati­onen wie der aktuellen Pandemie dürfen sie neue Schulden aufnehmen.

Unter anderem sieht der Etat diese neuen Posten vor: 115 Millionen Euro stehen zur Schaffung neuer Kita-plätze bereit. Für den Kampf gegen Kindesmiss­brauch und Cyberkrimi­nalität werden 105 Spezialist­en eingestell­t. Zur Entlastung des operativen Dienstes werden 500 zusätzlich­e Stellen im polizeilic­hen Verwaltung­sdienst geschaffen. 2021 richtet die Landesregi­erung weitere 2750 Stellen für Lehrkräfte ein, im Bereich der Inklusion 750 Stellen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany