Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Täter wollten Waffenkammer knacken
Unbekannte haben vergeblich versucht, Waffen aus dem Fusternberger Schützenhaus zu stehlen. Der Präsident des Schützenvereins ist fassungslos und übt Kritik an den Ordnungsbehörden: „Das ist ein rechtsfreier Raum geworden.“
FUSTERNBERG Als Friedhelm Pürzer, der Vorsitzende der Schießsportgruppe des Schützenvereins Wesel-fusternberg am Dienstag gegen 10 Uhr zum Schützenhaus kommt, traut er seinen Augen kaum. Unbekannte haben das Gittertor am Eingang geknackt, im Thekenbereich und im Versammlungssaal nach Geld gesucht und schließlich im Obergeschoss versucht, die durch eine dicke Metalltür gesicherte Waffenkammer zu öffnen. Geglückt ist ihnen das nicht.
Pürzer alarmiert die Polizei und verständigt auch Schützenpräsident André Nitsche. Auch der kann nicht fassen, was sich da irgendwann zwischen 23 Uhr am Montagabend und Dienstagvormittag unweit der Rundsporthalle ereignet hat. „25 Jahre war hier alles ruhig. Letztes Jahr dann der erste Einbruch. Und dann das hier.“Niemand mag sich vorstellen, was hätte passieren können, wenn die Täter die Kammer geöffnet und die Waffen mitgenommen hätten.
Den Einbruch, bei dem auch Geld im Bereich der Theke gestohlen wurde, wird der Schützenpräsident zum Anlass nehmen, Kontakt zur Stadt und zur Polizei aufzunehmen. Denn aus seiner Sicht hätten sich die Ordnungsbehörden bislang nicht ausreichend um die Situation auf dem Fusternberg gekümmert. Denn: „Der Bereich um die Rundsporthalle ist mittlerweile zu einem rechtsfreien Raum verkommen“, beklagt der
Sachkundige Bürger der CDU. Der große Parkplatz an der Rundsporthalle habe sich zu einem Treffpunkt der Tuner- und Biker-szene entwickelt. „Da werden Rennen gefahren, Jugendliche pöbeln und grölen herum“, so Nitsche. Und im Park an der Niederrheinhalle würden nächtliche Partys gefeiert.
Er zeigt Fotos von leeren Bechern und Flaschen rund um die dortigen Sitzbänke. Die haben ihm die umliegenden Wirte geschickt. „Vor allem
Frauen mit Hunden drehen hier aus Angst keine Runden mehr. Und das Ordnungsamt kontrolliert hier immer nur tagsüber – und nicht dann, wenn es hier mit Einbruch der Dämmerung losgeht.“Dabei habe man in verschiedenen Anträgen an die Verwaltung schon mehrfach auf die Missstände auf dem Fusternberg hingewiesen.
Auch die Arbeit der Polizei kritisiert André Nitsche. „Die steigen noch nicht mal aus, wenn sie die jungen Leute kontrollieren. Und dann sind sie auch schnell wieder weg.“
In den nächsten Tagen will Parteifreund und Ratsmitglied Reinhold Brands zusammen mit Nitsche in einem Schreiben an Bürgermeisterin Ulrike Westkamp beantragen, dass im entsprechenden Fachausschuss über die Situation auf dem Fusternberg gesprochen wird. „Denn hier muss endlich etwas passieren. So geht es nicht weiter“, so Nitsche.