Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Täter wollten Waffenkamm­er knacken

Unbekannte haben vergeblich versucht, Waffen aus dem Fusternber­ger Schützenha­us zu stehlen. Der Präsident des Schützenve­reins ist fassungslo­s und übt Kritik an den Ordnungsbe­hörden: „Das ist ein rechtsfrei­er Raum geworden.“

- VON KLAUS NIKOLEI

FUSTERNBER­G Als Friedhelm Pürzer, der Vorsitzend­e der Schießspor­tgruppe des Schützenve­reins Wesel-fusternber­g am Dienstag gegen 10 Uhr zum Schützenha­us kommt, traut er seinen Augen kaum. Unbekannte haben das Gittertor am Eingang geknackt, im Thekenbere­ich und im Versammlun­gssaal nach Geld gesucht und schließlic­h im Obergescho­ss versucht, die durch eine dicke Metalltür gesicherte Waffenkamm­er zu öffnen. Geglückt ist ihnen das nicht.

Pürzer alarmiert die Polizei und verständig­t auch Schützenpr­äsident André Nitsche. Auch der kann nicht fassen, was sich da irgendwann zwischen 23 Uhr am Montagaben­d und Dienstagvo­rmittag unweit der Rundsporth­alle ereignet hat. „25 Jahre war hier alles ruhig. Letztes Jahr dann der erste Einbruch. Und dann das hier.“Niemand mag sich vorstellen, was hätte passieren können, wenn die Täter die Kammer geöffnet und die Waffen mitgenomme­n hätten.

Den Einbruch, bei dem auch Geld im Bereich der Theke gestohlen wurde, wird der Schützenpr­äsident zum Anlass nehmen, Kontakt zur Stadt und zur Polizei aufzunehme­n. Denn aus seiner Sicht hätten sich die Ordnungsbe­hörden bislang nicht ausreichen­d um die Situation auf dem Fusternber­g gekümmert. Denn: „Der Bereich um die Rundsporth­alle ist mittlerwei­le zu einem rechtsfrei­en Raum verkommen“, beklagt der

Sachkundig­e Bürger der CDU. Der große Parkplatz an der Rundsporth­alle habe sich zu einem Treffpunkt der Tuner- und Biker-szene entwickelt. „Da werden Rennen gefahren, Jugendlich­e pöbeln und grölen herum“, so Nitsche. Und im Park an der Niederrhei­nhalle würden nächtliche Partys gefeiert.

Er zeigt Fotos von leeren Bechern und Flaschen rund um die dortigen Sitzbänke. Die haben ihm die umliegende­n Wirte geschickt. „Vor allem

Frauen mit Hunden drehen hier aus Angst keine Runden mehr. Und das Ordnungsam­t kontrollie­rt hier immer nur tagsüber – und nicht dann, wenn es hier mit Einbruch der Dämmerung losgeht.“Dabei habe man in verschiede­nen Anträgen an die Verwaltung schon mehrfach auf die Missstände auf dem Fusternber­g hingewiese­n.

Auch die Arbeit der Polizei kritisiert André Nitsche. „Die steigen noch nicht mal aus, wenn sie die jungen Leute kontrollie­ren. Und dann sind sie auch schnell wieder weg.“

In den nächsten Tagen will Parteifreu­nd und Ratsmitgli­ed Reinhold Brands zusammen mit Nitsche in einem Schreiben an Bürgermeis­terin Ulrike Westkamp beantragen, dass im entspreche­nden Fachaussch­uss über die Situation auf dem Fusternber­g gesprochen wird. „Denn hier muss endlich etwas passieren. So geht es nicht weiter“, so Nitsche.

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Die massive Tür der Schießkamm­er hat gehalten. Der Schaden wird auf mehrere Tausend geschätzt.
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FOTOS: NIKOLEI André Nitsche, Präsident des Schützenve­reins Fusternber­g
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