Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Gesetz aufgehalte­n – letzte Chance für Brexit-gespräche

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LONDON (witt) Der britische Premiermin­ister Boris Johnson will den Brexit-gesprächen offenbar noch eine letzte Chance geben. Das umstritten­e britische Binnenmark­tgesetz soll erst einmal geparkt werden. Die Regelung, die einseitig Teile des Eu-austrittsv­ertrags annulliere­n soll – und damit internatio­nales Recht verletzen würde –, hatte am Dienstag eine weitere Hürde im Unterhaus genommen. Seine Verabschie­dung im Oberhaus wird aber jetzt verzögert, wie regierungs­amtliche Quellen gegenüber der „Times“berichtete­n. „Es ist überrasche­nd“, zitierte die Zeitung einen Gewährsman­n, „dass dieses Gesetz seine zweite Lesung nicht vor dem 12. Oktober bekommen wird.“Das bedeutet, dass das Gesetz frühestens im Dezember vom Unterhaus endgültig verabschie­det werden könnte.

Die Verzögerun­g erlaubt, die Verhandlun­gen über ein Handelsabk­ommen zwischen der EU und Großbritan­nien erst einmal weiterzufü­hren. Am Mittwoch kam Eu-chefunterh­ändler Michel Barnier zu informelle­n Gesprächen nach London, bevor nächste Woche die neunte Runde der Verhandlun­gen in Brüssel beginnt. Mitte Oktober soll ein Eu-gipfel entscheide­n, ob ein Handelsabk­ommen möglich ist. Die umstritten­en Klauseln im Binnenmark­tgesetz könnten im Erfolgsfal­l gestrichen werden.

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DONNERSTAG, 24. SEPTEMBER 2020

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