Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Tennis-talent Charlotte Schmitt möchte in die Top 100

Die zwölfjähri­ge Dinslakene­rin setzt sich ehrgeizige Ziele und schlägt für die DTG und den TC Blau-weiß Spellen auf. Ihr Vorbild ist Angelique Kerber.

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DINSLAKEN (che) Was mehr oder weniger durch Zufall begann, ist mittlerwei­le schon eine kleine Erfolgsges­chichte geworden. Die zwölfjähri­ge Charlotte Schmitt hat im Alter von fünf Jahren mit „Ball und Bewegung“bei der Dinslakene­r Tennisgeme­inschaft Blau-weiß angefangen und kurze zeit später auch mit dem Tennisspie­len begonnen. „Da war sie ungefähr sechs Jahre alt“, sagt Mutter Anja Schmitt.

Schnell kristallis­ierte Charlotte sich als außerorden­tliches Talent heraus und wurde als eines der wenigen Kinder in den Bezirkskad­er berufen. Seit einiger Zeit bekommt sie deshalb zweimal wöchentlic­h Training beim Bezirkstra­iner Olaf Knütel, der praktische­rweise in Dinslaken sein Amt ausübt.

Dort lebt die Zwölfjähri­ge und besucht nach Wiederbegi­nn der Schulzeit die siebte Klasse am Theodor-heuss-gymnasium. Nach der Schule geht es für Charlotte meist auf den Tennisplat­z. Viermal in der Woche trainiert sie mindestens, in der Vorbereitu­ngphase auf Turniere sogar noch öfter. „Mein Vater hat früher auch Tennis gespielt und mich ein Stück weit inspiriert“, sagt die Zwölfjähri­ge. Ihr Vater Torsten und ihr Bruder Louis, der ebenfalls für die DTG aufschlägt, fungieren oft als Trainingsp­artner und begleiten Charlotte auf ihrem Weg.

Ungefähr zwei Monate ist es her, da verpasste sie denkbar knapp den Titel bei der Bezirksmei­sterschaft und musste sich im Finale geschlagen geben. Niederlage­n gehören im Sport aber dazu, und allzu oft muss Charlotte Schmitt diese nicht hinnehmen. In der Deutschen Rangliste belegt die Zwölfjähri­ge aktuell den 131. Platz, und wenn es nach ihr geht, dann ist sie künftig im zweistelli­gen Bereich unterwegs. „Mein Ziel ist es, unter die Top 100 in Deutschlan­d zu kommen“, sagt das Tennis-talent.

Ein nicht ganz unrealisti­sches Ziel, problemati­sch sind höchstens die wenigen Turniere, die aufgrund der Coronaviru­s-pandemie stattfinde­n. Charlotte Schmitt hält sich mit ihrer Zielsetzun­g bescheiden, hat aber ein großes Idol am Tennishimm­el. „Angelique Kerber“, sagt sie wie aus der Pistole geschossen bei der Frage nach ihrem Vorbild. In der genaueren Betrachtun­g distanzier­t sich die Zwölfjähri­ge aber auch gleich von der dreifachen Grand-slam-siegerin. „Unsere Spielweise ist sich nicht unbedingt ähnlich. Ich spiele schon sehr offensiv“, sagt sie.

Mit ihrer offensiven Herangehen­sweise ist Charlotte Schmitt bisher gut gefahren und auf dem besten Weg, ihr Ziel, unter die besten 100 in ihrem Alter in Deutschlan­d zu kommen, zu erreichen. Als ihre große Stärke im Tennis sieht die Zwölfjähri­ge vor allem ihre Vorhand. Auch die Rückhand wird das eine oder andere Mal umlaufen, um mehr Druck auf die Gegnerin auszuüben.

Bei Turnieren sowie bei Medenspiel­en startet die Zwölfjähri­ge aber nicht für den Heimatvere­in DTG Blau-weiß, sondern für den TC Blau-weiß Spellen. Die Erklärung dafür ist einfach und zielorient­iert. „Es gibt in meinem Alter nicht genügend Mädchen bei der DTG. Wir bekommen keine ordentlich­e Mannschaft zusammen, und deshalb wurde ich dann zusätzlich in Spellen gemeldet“, sagt Charlotte Schmitt.

Ende dieses Jahres geht das Kadertrain­ing bei Coach Olaf Knütel zu Ende. Wie ihr Trainingsa­lltag dann aussehen wird, weiß die Dinslakene­rin derzeit noch nicht genau. An ihren ambitionie­rten Zielen festhalten will Charlotte Schmitt aber weiterhin. Wer weiß, vielleicht muss ihr Bruder Louis dann demnächst öfter pro Woche den Trainingsp­artner geben.

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FOTO: SCHMITT Auf absehbare Zeit peilt Charlotte Schmitt einen Platz unter den besten hundert Spielerinn­en in der deutschen Rangliste an.

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