Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Diebe bedienen sich auf dem Mcs-areal
Die Stadt Dinslaken hat seit Jahresbeginn 35.000 Euro zur Sicherung des Werksgeländes ausgegeben. Trotzdem wird dort immer wieder geklaut, zuletzt Holz für 17.000 Euro. Das Material war für die Tafel und den SUS 09 bestimmt.
DINSLAKEN (aha) Das Mcs-gelände entwickelt sich zu einem Problem für die Stadt. Dinslaken ist seit Jahresbeginn Eigentümer des rund 7,9 Hektar großen Geländes zwischen Thyssen- und Karlstraße und somit auch für dessen Sicherung verantwortlich. Dennoch dringen immer wieder Einbrecher auf das Grundstück ein – und bedienen sich auf dem Gelände in großem Stil. Zuletzt verschwand das Holz, das ursprünglich für den Bau von Flüchtlingsunterkünften an der Fliehburg gedacht und nun auf dem Mcs-gelände gelagert war – und das nun dazu benutzt werden sollte, einen Anbau für die Dinslakener Tafel und ein Vereinsheim für den SUS 09 zu errichten.
Im Rahmen eines Tauschgeschäfts kam die Stadt Dinslaken zu Jahresbeginn in den Besitz des Mcs-geländes samt der darauf noch befindlichen alten Produktionshallen. Dem iranischen Eigentümer wurden dafür Flächen im Bereich Augustastraße/ziegelstraße überlassen, auf denen Wohnbebauung geplant ist.
Geplant war, die brach liegenden Grundstücke an der Karlstraße, Thyssenstraße und Karl-heinz-klingen-straße in den nächsten Jahren zu entwickeln. Bis es soweit und auch geklärt ist, was mit den Hallen auf dem Grundstück geschieht, sichert die Stadt das alte Werk. Eine schwierige Aufgabe: Immer wieder werden zugeschweißte Tore wieder aufgeflext und Schlösser aufgebrochen, so Dinslakens Stadtsprecher Marcel Sturm. „In Summe haben wir schon über 35.000 Euro für Sicherungsmaßnahmen ausgegeben und trotzdem hilft es nicht wirksam,“so der Stadtsprecher weiter.
Direkt nach der Übernahme des Geländes im Januar ertappte eine Mitarbeiterin der Stadt Metalldiebe, die mit einem Transporter vorgefahren waren und sich in den alten Produktionshallen bedienten: Der Transporter war randvoll mit Metallschrott, Generatoren, elektrischen Bauteilen sowie Sauerstoffflaschen.
Auch die Einbrecher, die das Fliehburg-holz gestohlen haben, müssen größere Fahrzeuge benutzt haben. Verschwunden sind laut Marcel Sturm Kanthölzer in verschiedenen Längen – von 2,50 Meter bis 6,53 Meter, 2,50 mal 1,25 Meter große Grobspan- und Seekieferplatten – und Maschinenteile. „Ein Aufladen und Abtransport kann nur mit Stapler und Lkw durchgeführt worden sein“, meint Sturm. Insgesamt hatte das Material einen Wert von geschätzt 17.000 Euro. Hinzu kommen die Vandalismus-schäden, die ungebetene Besucher hinterließen. Wann das Holz und die Maschinenteile gestohlen wurden, lässt sich nicht genau sagen: Der Verlust wurde bei einer Bestandsaufnahme am 24. August bemerkt.
Diebe sind zudem nicht die einzigen illegalen Besucher auf dem Gelände. Auch Lost-place-fotografen sind offenbar mehrmals eingestiegen und haben Fotosessions in den Gebäuden abgehalten. Im Internet finden sich mehrere Seiten, auf denen Bilder vom Außengelände und auch aus der Fertigungshalle sowie den Materialräumen zu sehen sind.
Das Fliehburg-holz reicht nun nicht mehr ganz für die Tafel und den SUS. „Die Tafel bekommt noch Zuschnitte, die für ihre Zwecke brauchbar und noch vorhanden sind“, so Sturm. Auch der SUS erhält noch einen Großteil des Materials. „Hier fehlt allerdings ein Rest mit einem Wiederbeschaffungswert von rund 10.000 Euro“, so Sturm. In den kommenden Wochen sollen Gespräche mit dem Verein über „eine mögliche anderweitige Hilfe“geführt werden.
Das Mcs-gelände sei nun „weitestgehend gesichert“, so Sturm. Die
Ermittlungen aufgrund der städtischen Anzeigen seien aber eingestellt worden.