Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Gaserfassung der Abfalldeponie soll verbessert werden
Die AGR als Betreiber der Sonderabfalldeponie Hünxe-schermbeck will auf dem Gelände zwei Gassammelstationen bauen. Zudem plant sie die Ertüchtigung und Neuanschluss von Gasbrunnen.
HÜNXE (P.N.) Die Abfallentsorgungs-gesellschaft Ruhrgebiet als Betreiber der Sonderabfalldeponie Hünxe-schermbeck plant, die Deponiegaserfassung dort zu optimieren. Ausgelöst durch die Veränderung der Gaszusammensetzung im Deponiekörper sollen unter anderem Gasbrunnen ertüchtigt und zwei Gassammelstationen errichtet werden. Das Thema kam jetzt als Tischvorlage auf die Tagesordnung im Planungs- und Umweltausschuss.
Um zukünftig eine schnellere Entgasung des Deponiekörpers als bisher zu erzielen, ist eine Stabilisierung mittels einer Saugbelüftung vorgesehen. Der Deponiekörper wird hierbei in den aeroben Zustand gebracht, das heißt: Sauerstoff wird über ein Rohrleitungssystem zugeführt. Dadurch wird eine Minimierung des anaerob gebildeten Methans erreicht.
Das noch vorhandene Methan im Deponiegas soll zukünftig anteilig verwertet werden. Dazu erfolgt eine Trennung von Gut- und Schwachgas. Das Schwachgas soll mittels einer neuen Anlage behandelt werden, das Gutgas wird nach wie vor dem Blockheizkraftwerk zur energetischen Verwendung zugeführt. Dabei soll die abgesaugte Gutgasmenge zur Befeuerung des Werks um 110 Prozent gesteigert und Treibhausgasemissionen um 80 Prozent reduziert werden.
Die genaue Ausführung der Schwachgasbehandlungsanlage wird nach durchgeführter öffentlicher Ausschreibung Gegenstand eines Folgeantrages sein.
Insgesamt sind für die Errichtung des genannten Systems aktuell die folgenden Maßnahmen geplant: Rückbau der Gassammelstationen GS 1, GS 2 und GS 3; Rückbau der Hauptregulierstation; Neuerrichtung von zwei Gassammelstationen mit der Option der Gutgas- und
Schwachgastrennung; Um- beziehungsweise Ausbau des Rohrleitungssystems (Gutgas-/schwachgastrennung); Ertüchtigung und Neuanschluss von Gasbrunnen.
Bürgermeister Dirk Buschmann sprach von einem „innovativen Verfahren. Wir sehen keine Risiken für uns“. Auch der Kreis Wesel und die Bezirksregierung hätten keine Einwende“. Und: Die Maßnahme habe keine finanziellen Auswirkungen für die Gemeinde Hünxe. Am 29. September ist Deponiebeiratssitzung. Die vorliegenden Planunterlagen können bei Bedarf im Vorzimmer des Bürgermeisters eingesehen werden.
Einstimmigkeit gab es im Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde Hünxe nach kurzer Diskussion für den folgenden Beschlussvorschlag: Seitens der Gemeindeverwaltung bestehen keine Bedenken im Hinblick auf die vorgelegten Planungsunterlagen. Die Gemeindeverwaltung wird beauftragt, eine entsprechende Stellungnahme an die Bezirksregierung zu verfassen.