Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Wärmespeicher in Nordrhein-westfalen
Wärmespeicher sind vor allem aus dem Gebäudeheizungsbereich bekannt und bewährt. Dass Wärmespeicher sehr viel vielfältiger sind und in der Umsetzung der Energiewende eine tragende Rolle spielen sollten, zeigt die aktuelle Wärmespeicherbroschüre der Energi
(rps) Unter der Leitung von Prof. Ingo Stadler von der TH Köln und Dr. Armin Kraft von der eeb Enerko hat sich 2019 ein Expertenkreis zusammengefunden und innerhalb von vier Monaten eine Übersicht zu thermischen Speichern und deren Einsatzmöglichkeiten zusammengetragen. Die daraus entstandene und im März 2020 veröffentlichte Informationsbroschüre zeigt verschiedene Anwendungen in aktuellen Projekten in NRW auf. Dabei werden Einsatzmöglichkeiten in Wohnhäusern, Quartieren, Gewerbe, Prozessindustrie,
Wärmenetzen und zukünftig auch an Kraftwerksstandorten identifiziert, berichtet die Energieagentur NRW.
Vor allem Wärmespeicher, die mit Wasser als Speichermedium im Temperaturbereich bis maximal 120 Grad Celsius arbeiten, sind erprobt und werden in verschiedenen Größenordnungen wie im Haushalt als kleiner Speicher oder als großer Speicher im Wärmenetz der Stadt Duisburg eingesetzt. Im Bereich höherer Temperaturen bis zu 600 °C besteht aufgrund komplexerer Energiespeichermechanismen der latenten und thermochemischen Vorgänge ein höherer Forschungsbedarf. Diese Art Speicher werden zukünftig interessant für einen Einsatz in der Prozessindustrie und an Standorten, an denen der Kohlekraftwerksausstieg vollzogen wird. Auch bei der Langzeitspeicherung sind noch Erprobungen in Pilotprojekten erforderlich. Diese Speicher sollen Wärme vom Sommer in den Winter transferieren und können unterirdisch angelegt werden.
Dass Speicher nicht unbedingt nur auf hohem Temperaturniveau arbeiten, sondern durchaus auch Kälte speichern können, zeigen Fallbeispiele aus Quartiersentwicklungen und im Bereich der Gebäudebeheizung für Privathaushalte und Gewerbe, Handel, Dienstleistung. Notwendige Prozessund Produktkühlungen können hier durch die Speicher unterstützt werden und ein wachsender Bedarf nach Gebäudeklimatisierung gedeckt werden.
Neben den Technologiebetrachtungen werden Aspekte der nachhaltigen Wärmenutzung und -erzeugung, zum Beispiel die Wärmebereitstellung aus erneuerbarem Strom über Wärmepumpen oder die Nutzung von Abwärme, angesprochen. Auch das regulatorische und rechtliche Umfeld wird dabei beleuchtet.
Insgesamt holt die Broschüre die Wärmespeicher aus ihrem Schattendasein und zeigt ihre umfassenden Einsatzpotenziale auf. Die Broschüre kann bezogen werden im Broschürenservice der Energieagentur. NRW unter: https://broschueren.nordrheinwestfalendirekt.de/broschuerenservice/ energieagentur/waermespeicher-in-nrw/3181