Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Missbrauchsopfer sollen bis zu 50.000 Euro erhalten
FULDA (kna) Die katholischen deutschen Bischöfe haben sich auf ein einheitliches Verfahren zur Anerkennung des Leids von Missbrauchsopfern in der Kirche verständigt. Es soll am 1. Januar starten, wie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Donnerstag in Fulda mitteilte. Die Leistungshöhe soll sich an Urteilen staatlicher Gerichte zu Schmerzensgeldern orientieren. Daraus ergeben sich laut Bätzing Leistungen von bis zu 50.000 Euro. Zusätzlich können Betroffene, wie jetzt schon, Kosten für Therapie- oder Paarberatung erstattet bekommen.
Der Limburger Bischof betonte, ein unabhängiges Entscheidungsgremium werde die Höhe der Zahlung individuell festlegen. Die
Mitglieder dürfen in keinem Anstellungsverhältnis zu einer kirchlichen Einrichtung stehen.
Bätzing erläuterte, das Gremium werde auch die Auszahlung der Summen anweisen. Seine Mitglieder werden durch einen Ausschuss ausgewählt, dem mehrheitlich nichtkirchliche Vertreter angehören.
Bätzing betonte zugleich, damit solle für alle 27 Diözesen ein einheitlicher Leistungsrahmen gewährleistet werden. Bislang erhalten Opfer durchschnittlich eine Zahlung von 5000 Euro, in Härtefällen mehr. Eine von der Bischofskonferenz eingesetzte unabhängige Arbeitsgruppe hatte zwischenzeitlich Summen bis zu 400.000 Euro vorgeschlagen. Kultur