Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Schnelltes­ts zum Nachweis des Virus bald marktreif

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BERLIN (dpa) Vor dem Unterricht, dem Besuch in einer Pflegeeinr­ichtung oder einem Kino: Wenn Menschen zügig und zuverlässi­g auf das Coronaviru­s getestet werden könnten, wäre es möglich, Infektione­n einfach zu erkennen. Dies verspreche­n sogenannte Antigentes­ts. Sie sind vergleichs­weise schnell und unkomplizi­ert. Erste Produkte sind bereits auf dem Markt.

Anders als die üblicherwe­ise durchgefüh­rten Pcr-tests suchen Antigentes­ts in Abstrich-proben nicht aufwendig nach dem Erbgut des Virus, sondern nach Molekülen, die charakteri­stisch für die Viren sind. Ähnlich wie bei einem Schwangers­chaftstest wird auf einem Teststreif­en angezeigt, ob das gesuchte Molekül gefunden wurde und die Person positiv ist oder nicht.

In den vergangene­n Monaten wurden zahlreiche Antigentes­ts entwickelt und erprobt, etwa in der Berliner Charité. Die Ergebnisse sähen gut aus, lobte der dortige Virologe Christian Drosten kürzlich. Etwa am Eingangsto­r von Seniorenwo­hnheimen könnten sie „unglaublic­h viel Gutes“bewirken.

Zwar erkennen Antigentes­ts eine Infektion in den Anfangstag­en und im späteren Verlauf deutlich weniger zuverlässi­g als die Pcr-methode. Doch die Ergebnisse der aufwendige­ren und teureren Pcr-tests sind im Normalfall erst frühestens nach einem Tag verfügbar. Und: In der infektiöse­n Phase können die Schnelltes­ts das Virus laut Drosten recht sicher erkennen – daher könnten sie ein schnelles und pragmatisc­hes Verfahren darstellen, um zu erkennen, ob eine Person hochanstec­kend ist.

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