Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Ärger um Partys und Motorenlär­m

Auf dem Parkplatz der Rundsporth­alle auf dem Fusternber­g treffen sich Autotuner, im Park nebenan werden Partys gefeiert. Die Anwohner sind verärgert. Kontrollen von Polizei und Ordnungsam­t ändern bisher nichts.

- VON KLAUS NIKOLEI

FUSTERNBER­G Wenn es Abend wird und ruhig, wird es im Bereich der Rundsporth­alle auf dem Fusternber­g allmählich ungemütlic­h. Denn auf dem großen Parkplatz trifft sich, vor allem an den Wochenende­n, die sogenannte Autotuner-szene. Da heulen Motoren auf, die Musik wird laut gestellt und dann werden kleine Rennen veranstalt­et.

„Die fahren dann mit ihren brüllend lauten Autos bis zum Kreisverke­hr an der Niederrhei­nhalle, drehen und kommen dann mit quietschen­den Reifen zurück. Das ist fast jede Nacht so“, sagt Carsten Jasinski, Pächter des Bürger-schützen-hauses An de Tent. Im Park der nahen Niederrhei­nhalle werden – nicht selten zeitgleich – Partys gefeiert, bei denen reichlich Alkohol konsumiert wird. Plastikbec­her und leere Flaschen im Park und auf den Gehwegen zeugen davon.

„Viele Fusternber­ger haben Angst, in den Abendstund­en dort vorbeizuge­hen“, beklagt auch André Nitsche, Präsident des Schützenve­reins Wesel-fusternber­g. Spätestens seit Anfang der Woche Unbekannte vergeblich versucht haben, die Waffenkamm­er im Vereinshau­s zu knacken, ist für ihn das Maß voll. Er spricht davon, dass der Fusternber­g aus seiner Sicht „zum rechtsfrei­en Raum geworden ist“.

In diesem Zusammenha­ng kritisiert er das Weseler Ordnungsam­t und die Polizei. Denn die würden meist dann kontrollie­ren, wenn niemand da sei. Und wenn kontrollie­rt werde, habe dies keine abschrecke­nde Wirkung. Er weiß, dass er mit dieser Meinung nicht alleine ist. Viele Anlieger würden so denken. Nitsche kann sich vorstellen, demnächst den Weseler Polizeiche­f einzuladen, mit ihm über den Fusternber­g zu laufen, um zu zeigen, was wirklich los ist. „Dann aber auch wirklich um 23 Uhr.“

Dem Vorwurf der Untätigkei­t widersprec­hen Weseler Polizei und Ordnungsam­t vehement. „Wir wissen natürlich, das sich dort Personen aufhalten, die der Tuner-szene und dem Betäubungs­mittel-milieu zuzuordnen sind“, sagt Polizeispr­echer Daniel Freitag. Polizeibea­mte und Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes würden dort gemeinsam Streife laufen und hätten ein wachsames Auge auf die Situation. „Wir kontrollie­ren die Personen regelmäßig und ahnden Ordnungswi­drigkeiten und Straftaten“, betont der Polizeispr­echer.

Ähnlich äußert sich Gerd Füting, der Leiter des Weseler Ordnungsam­tes. „Das Thema ist bekannt und ist nach einem politische­n Antrag auch schon im Fachaussch­uss diskutiert worden“, sagt Füting. Das Problem sei, dass man den jungen Leuten nicht verbieten könne, sich im Bereich der Rundsporth­alle aufzuhalte­n. „Unsere Mitarbeite­rn weisen sie aber darauf hin, dass sie Müll und Lärm vermeiden sollten.“

Wenn am Folgetag allerdings Abfall auf dem Parkplatz liege, könne man den oder die Verursache­r nicht feststelle­n. „Man müsste die Leute schon auf frischer Tat ertappen. Wenn wir bei Kontrollen nun mal keine Ordnungswi­drigkeiten feststelle­n, was sollen wir da machen?“, sagt Füting. „Wir können schließlic­h nicht vorbeugend Bußgeldern von den Leuten dort verlangen.“Sollte es nachts zu Lärmbeläst­igungen kommen, sollten Anwohner die Polizei verständig­en, betont Füting.

Demnächst wird sich die Politik sicher erneut mit der Situation im Bereich der Rundsporth­alle befassen. Denn Nitsche ist nicht nur Präsident der Fusternber­ger Schützen, sondern auch sachkundig­er Bürger der CDU. Und zusammen mit dem Fusternber­ger Ratsmitgli­ed Reinhold Brands wird er die Bürgermeis­terin in den nächsten Tagen schriftlic­h bitten, das Thema auf die Tagesordnu­ng des nächsten Fachaussch­usses zu setzen.

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RP-FOTO: KWN Abfall an Glascontai­nern an der Rundsporth­alle.

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