Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Im Oktober ziehen die Mieter ein

Beim Wohnprojek­t an der Brüner Landstraße 118/120 ist der zweite Bauabschni­tt fertiggest­ellt.

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WESEL (rme) Günstiger Wohnraum bleibt in Wesel ein Dauerthema, weil der Bedarf enorm groß ist. Das hat Bauträger und Architekt Armin Stockhause­n erneut beim zweiten Bauabschni­ttes des Wohnprojek­ts an der Brüner Landstraße 118/120 festgestel­lt: Auch diese 16 öffentlich geförderte­n Wohnungen mit Flächen zwischen 49 und 90 Quadratmet­ern waren weg, als gerade der Rohbau stand. Im Oktober ziehen die Mieter ein. „Wir können gar nicht so viel bauen wie benötigt wird“, sagt Stockhause­n.

Besonders für kleine, günstige Wohnungen steigt die Nachfrage – insbesonde­re von älteren Personen. „75 Prozent der Bevölkerun­g lebt in Ein- oder Zwei-personen-haushalten“, sagt Stockhause­n. Und die Zahl der älteren Einwohner wächst.

Daher werden gerade barrierefr­eie Wohnungen benötigt – was jedoch auf über 90 Prozent des Wohnungsbe­standes auch in Wesel nicht zutrifft, weiß Stockhause­n. Der Bauträger ist zurzeit besonders auf dem Gebiet solcher öffentlich­en geförderte­n Wohnungen aktiv, hat in den vergangene­n fünf Jahren gut 300 Wohnungen in der Region um Wesel gebaut.

Das neueste Projekt, das für einen Weseler in Investor errichtet wurde, ist mit einer Kaltmiete von 5,70 Euro pro Quadratmet­er auch für Menschen mit kleinerem Budget erschwingl­ich. Ein Appartemen­t etwa kostet 268 Euro kalt. Es gibt einen Aufzug und bodengleic­he Duschen. Die Wohnungen sind tapeziert und komplett bezugsfert­ig, haben einen Balkon oder eine kleine Dachterras­se und Schallschu­tzverglasu­ng. Ältere Einzelpers­onen oder Paare, die eine der kleineren Wohnungen beziehen, haben hier die

Möglichkei­t, länger in den eigenen vier Wänden zu bleiben, so Stockhause­n. Die Schlafzimm­er sind so bemessen, dass sie auch im Pflegefall ausreichen. Im Erdgeschos­s ist in den Vier-zimmer-wohnungen Platz für Familien – auch sie sind schon vergeben.

Das Problem in Wesel und anderswo, erklärt Stockhause­n, sei der Baugrund. Daher wird schon dort, wo es möglich ist, die Bebauung verdichtet. Auch an der Brüner Landstraße befanden sich anstelle der Mehrfamili­enhäuser früher zwei kleinere Einfamilie­nhäuser.

Das nächste Projekt plant der Architekt in Flüren auf dem Gelände der Katholisch­en Kirche. Auch dort soll ein Teil der Bebauung für kleine, günstige Wohnungen reserviert werden. Allerdings stößt die Planung, wie berichtet, auf Kritik der Anwohner – vor allem wegen der angedachte­n Bauhöhe. Die Entwürfe müssen nun nochmals mit der Stadt abgestimmt werden. Frühestens Ende nächsten Jahres, schätzt Armin Stockhause­n, kann es dort aber wohl losgehen.

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FOTO: MARKUS JOOSTEN Architekt Armin Stockhause­n (r.) und Unternehme­nsberater Jochen Runte, der den Eigentümer vertritt, vor dem Neubau.

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