Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Feuerwehr simuliert den Ernstfall

Die Weseler Feuerwehr hat für Samstag eine Übung am Bahnhof angesetzt. Die Feuerwehrl­eute sollen einen brennenden Zug löschen und die Verletzten dort bergen.

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WESEL (wi) Die Feuer- und Rettungswa­che Wesel führt am Samstag, 26. September, eine Feuerwehrü­bung im Gleisgelän­de des Bahnhofs Wesel durch. „Auch Feuerwehre­n müssen regelmäßig trainieren, aber wir hatten bislang kaum einmal die Möglichkei­t, an und in einem Personenzu­g zu üben“, sagt Brandoberi­nspektor Carsten Nienhaus, Dienstgrup­penleiter der Feuerwache.

Nienhaus hat auch die gesamte Planung des Projekts übernommen und koordinier­t im Vorfeld das Zusammensp­iel der Beteiligte­n. „Geplant war so ein Training schon lange, aber Corona hat die ganze Planung deutlich komplizier­ter gemacht.“Die Übung dient dazu, dass die Einsatzkrä­fte die Zugangsmög­lichkeiten und den Aufbau des Waggons kennenlern­en. Stattfinde­n wird die Einsatzübu­ng im Bereich der Gleise sechs bis neun, die für diese Zeit gesperrt werden, der Zugbetreib­er National Express stellt einen Personenzu­g zur Verfügung.

Die Feuerwehr postiert sich mit ihren Fahrzeugen auf dem Pendlerpar­kplatz an der Friedenstr­aße, der ebenfalls für den Übungszeit­raum teilweise gesperrt wird, und wartet dort „auf ihren Einsatz“.

Das zu übende Szenario sieht vor, dass es zu einer Entgleisun­g eines Triebfahrz­eugs gekommen ist, der Lokführer verletzt wird und im vorderen Teil des Zuges ein Feuer ausbricht, wodurch eine Verrauchun­g entsteht – die Fahrgäste haben sich weiter hinten gesammelt.

Damit es möglichst realistisc­h wirkt, wird der Zug verraucht und auch draußen wird eine Vernebelun­gsmaschine stehen. „Eigentlich hatten wir geplant, dass die Jung-feuerwehrl­eute den Part der Passagiere übernehmen, was wegen Corona nun nicht mehr geht. Stattdesse­n werden wir als Verletzte nun

Puppen hinlegen“, sagt Nienhaus.

Der Lokführer ist noch mal ein ganz anderes Problem, denn wenn die Lok zwar entgleist, aber noch mit der Oberleitun­g verbunden ist, besteht die Möglichkei­t, dass die ganze Lok voll unter Strom steht – und das heißt 15.000 Volt. Dann kann weder (im Falle des Brandes) gelöscht noch können mögliche Verletzte geborgen werden. „Dann muss erst das Notfallman­agement der Deutschen Bahn den Strom auf diesem Abschnitt abschalten“, so Nienhaus weiter.

Es werden am Samstag 30 bis 39 Feuerwehrl­eute im Einsatz sein, was es wegen der Hygienebes­timmungen in Zeiten von Corona notwendig macht, zwei identische Übungen abzuhalten: Die erste Übung beginnt um 9.30 Uhr, die zweite soll 12.45 Uhr anfangen. Die Feuerwehr Wesel bittet die Anwohner rund um den Bahnhof, am Samstag während der Übung nicht die Leitstelle anzurufen, wenn sie auf den Gleisen einen vermeintli­ch brennenden Waggon stehen sehen. Es ist nur eine Übung.

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FOTO: MARKUS JOOSTEN Julian Siedenbied­el, Oberbrandm­eister bei der Weseler Feuerwehr, spritzt mit einem Schnellang­riffsschla­uch Wasser auf das Pflaster des Bahnhofs.

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