Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
45 Pilger auf dem Weg nach Kevelaer
Nicht zu Fuß, sondern wegen Corona nur mit dem Fahrrad machten sich die Pilger von St. Vincentius aus auf den Weg in die Marienstadt. Die Teilnehmerzahl war begrenzt. Die Wallfahrt im nächsten Jahr soll wieder „normal“verlaufen.
DINSLAKEN/KEVELAER (P.N.) Wo ist Gott? – eine Antwort auf diese unzählige Menschen so bedrängende Frage gibt Gott selbst auf dem Berg Sinai, als er sich aus dem brennenden Dornbusch heraus Mose offenbart und zu ihm spricht. Als Mose dann Gott nach seinem Namen fragt, da stellt Gott sich ihm vor und sagt, wer er ist: „Ich bin da, wo du bist!“
In diesem Jahr war bei der Wallfahrt nach Kevelaer vieles anders als sonst. Zum ersten Mal seit Beginn der Wallfahrt ging es nicht zu Fuß, sondern mit dem Fahrrad nach Kevelaer, weil so die nötigen Abstände während des Weges besser eingehalten werden konnten. Außerdem war die Teilnehmerzahl auf 45 Personen begrenzt. Daher mussten viele Pilger zu Hause bleiben und konnten die Wallfahrt nur mit ihren Gedanken und guten Wünsch begleiten.
Um 12 Uhr ging es mit einer Andacht auf der Wiese vor dem Pfarrhaus St. Vincentius los. Begleitet wurde die Wallfahrt von den Pastoren Barthel Kalscheur und Thomas Berger. Nach der Andacht und dem Verstauen des Gepäcks setzte sich der lange Zug aus Radfahrern in Bewegung und machte sich auf den Weg nach Kevelaer. Unterwegs gab es an zwei Stationen Pausen, bei denen die mitgebrachten Butterbrote gegessen und kurze Betrachtungen gehalten wurden.
Pünktlich um 18 Uhr kamen die Pilger an der Gnadenkapelle in Kevelaer an. Nach einem kurzen Gebet an der Gnadenkapelle bezogen die Pilger, die in Kevelaer übernachteten, ihre Quartiere, die anderen machten sich wieder auf den Heimweg. Am Abend trafen sich dann noch alle Pilger, die in Kevelaer übernachteten, im Restaurant „Zum goldenen Apfel“, um den Abend bei einem gemeinsamen Essen ausklingen zu lassen.
Am nächsten Mittag trafen sich die Pilger gut ausgeruht zum gemeinsamen Kreuzweg, der nach der zehnten Station durch eine feierliche Messe in der ehemaligen Klosterkirche der Clemensschwestern unterbrochen wurde. Nach dem Kreuzweg ging es wieder zurück zur Gnadenkapelle, dort wurden diejenigen verabschiedet, die sich wieder auf den Heimweg machen mussten.
Am Montag machten sich 37 Personen wieder auf den Heimweg. Nach einer letzten Rast in Millingen ging es bei strahlendem Sonnenschein und guter Laune wieder zurück nach Dinslaken. Um 15 Uhr erreichten die Radpilger wieder Dinslaken. Sie wurden von Pastor Werner Laslop in Empfang genommen und zur Kirche St. Vincentius begleitet. Nach einem kurzen Dankgebet und einem feierlichen Segen hieß es Abschied nehmen von alten Bekannten und neuen Freunden, nicht jedoch ohne das feierliche Versprechen: „Bis nächstes Jahr!“
Die Organisatoren um Jörg Delere bedanken sich bei den vielen Helfern, ohne die diese Wallfahrt so nicht möglich gewesen wäre, den Erste-hilfe-kräften, dem Fahrer des Begleitfahrzeugs, den Verkehrssicherungskräften und den vielen weiteren Menschen, die auch die 78. Wallfahrt zu einem so schönen du beeindruckenden Erlebnis werden ließen.
„Insofern war in diesem Jahr zwar vieles anders, aber dennoch sind wir froh und dankbar, dass wir es trotzdem geschafft haben, unsere Wallfahrt auch in diesen schwierigen Zeiten durchzuführen“, so Delere. Im nächsten Jahr findet die Wallfahrt zum 79. Mal statt: vom 18. bis 20. September 2021.