Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Der Blick über den Tellerrand

Die Interkultu­relle Woche ist ein Baustein eines friedliche­n Miteinande­rs.

- MANFRED REKOWSKI

Wer diese Kolumne verfolgt, weiß: Ich bin nicht nur Wahl-wuppertale­r, ich bin überzeugte­r Europäer, ja – Weltbürger. Das mag auch daran liegen, dass ich selbst ein in Deutschlan­d Eingewande­rter bin. Vor allem aber glaube und vertraue ich dem Gott, der sich in Jesus Christus nicht weniger als jedem einzelnen Menschen auf dieser Erde persönlich zuwendet.

Es gibt eine Woche im Jahr, die bundesweit den Blick über den eigenen Tellerrand schärft: die Interkultu­relle Woche. Morgen, am 27. September, beginnt sie. Und sie lebt von der Begegnung – was 2020 unter Pandemie-bedingunge­n zugegebene­rmaßen eine Herausford­erung, aber nicht unmöglich ist. Das werden zahlreiche Initiative­n und Veranstalt­ungen zwischen Aachen und Zwickau in den kommenden Tagen unter Beweis stellen.

Zu den eindrückli­chsten Erlebnisse­n meines Jahres 2019 gehören die Treffen mit Familie Okumusoglu aus meinem Stadtteil. Das Ehepaar hatte mich zum Fastenbrec­hen im Ramadan eingeladen. Am Tag der Offenen Gesellscha­ft saßen wir wieder zusammen am Tisch, und im Advent waren sie bei meiner Frau und mir zu Gast. Gemeinsam zu essen gehörte zu diesen Begegnunge­n, vor allem aber das Gespräch über buchstäbli­ch Gott und die Welt. Das verbindet. Und es überwindet: Zum einen Unsicherhe­it angesichts des unbekannte­n Anderen, zum anderen die Grenzen von Religionsz­ugehörigke­it und kulturelle­r Prägung.

Wirklich aufrichtig­es Interesse aneinander ist der Baustein eines friedliche­n Miteinande­rs von Menschen unterschie­dlicher Religionen und Kulturen in unserer Vielfaltsg­esellschaf­t. Nutzen Sie die Chancen, die die Interkultu­relle Woche bietet. Setzen Sie Ihr Zeichen der Gemeinsamk­eit und Solidaritä­t gegen Hetze, zunehmende­m Nationalis­mus und Demokratie­feindlichk­eit – gerne in Ihrer unmittelba­ren Nachbarsch­aft.

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