Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Polizei mit Großaufgebot bei Tagebau-demo
Die Initiative „Ende Gelände“hat in Garzweiler ein „Wochenende des zivilen Ungehorsams“angekündigt.
ERKELENZ/AACHEN (dpa) Die Polizei ist mit einem Großaufgebot bei den Demonstrationen im Rheinischen Braunkohlerevier an diesem Wochenende präsent. Mehrere Organisationen wollen dort gegen den Tagebau protestieren. Veranstalter und Polizei rechnen bis Sonntag mit insgesamt mehreren tausend Teilnehmern. Die Initiative „Ende Gelände“hat ein „Wochenende des zivilen Ungehorsams“angekündigt und plant nach eigenen Angaben, Kohlebagger und Gas-infrastruktur zu blockieren. „Wir kämpfen, bis die Verstromung aller fossilen Energieträgern gestoppt wird“, sagte eine Sprecherin.
Das Ordnungsamt der Stadt hatte am Freitag kontrolliert, ob die Corona-auflagen im Klimacamp eingehalten werden. Beamte überprüften die Kontaktdaten der rund 300 bis 400 Teilnehmer. Sollten diese nicht vollständig vorliegen, werde die von „Fridays for Future“angemeldete Veranstaltung vorzeitig beendet, hatte es im Vorfeld geheißen. Das Camp darf den Veranstaltern zufolge aber bleiben. „Das Gesundheitsamt akzeptiert unsere Infektionsschutzmaßnahmen“, teilten sie auf Twitter mit. „Die Listen wurden gesichtet und für gut befunden“, sagte Paula Eisner, Sprecherin des Bündnisses „Ende Gelände“. Über Nacht hätten sich die Teilnehmer bemüht, die geforderten Kontaktdaten auf Papier zu sammeln.
Auch aus Sicht der Stadt seien die Kontrollen gut verlaufen, sagte ein Sprecher. „Es sind entsprechende Listen vorgelegt worden. Wir sind damit zufrieden.“Teilnehmer hätten Klarnamen, Adressen und Telefonnummern angegeben. Die Aachener Polizei kündigte an, den friedlichen Protest im Sinne des Demonstrationsrechts zu schützen. Bei gewalttätigen und rechtswidrigen Aktionen würden die Beamten jedoch konsequent einschreiten.