Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Karamans wundersame Wandlung bei Fortuna

- VON GIANNI COSTA

DÜSSELDORF Fußball ist ein verdammt schnellleb­iges Geschäft. Das kann man in diesen Tagen ganz schön an der Personalie Kenan Karaman beschreibe­n. Karaman ist 26 Jahre alt und verdient seinen Lebensunte­rhalt als Spieler von Zweitligis­t Fortuna Düsseldorf. Karaman fühlt sich aber mehr nach Bundesliga und würde gerne den Arbeitspla­tz wechseln. Diesen Wunsch hat er recht deutlich hinterlegt. Beim ersten Saisonspie­l war er in Hamburg (1:2) nicht dabei, weil er sich über seine berufliche­n Pläne klar werden sollte. Ergebnis: Bis auf Weiteres will Karaman wieder vollen Einsatz für Fortuna geben – zum Beispiel am Samstag (13 Uhr) gegen die Würzburger Kickers.

Die Unterfrank­en kommen nicht gerade mit einem vollen Rucksack mit Selbstvert­rauen in die Landeshaup­tstadt gereist. Gegen Erzgebirge Aue setzte es eine empfindlic­he 0:3-Nederlage. Der Respekt vor Fortuna dürfe vor bis zu 10.800 Zuschauern im Düsseldorf­er Stadion nicht zu groß sein, sagt Trainer Michael Schiele: „Wenn wir mit sehr viel Ehrfurcht rangehen, wird es nicht funktionie­ren.“

Seinem Düsseldorf­er Berufskoll­egen Uwe Rösler stehen wieder ein paar Optionen mehr im offensiven Bereich zur Verfügung. Karaman spielt dabei eine gewichtige Rolle. Denn dem gebürtigen Stuttgarte­r könnte es obliegen, deutlich mehr Kreativitä­t in den Angriff zu bekommen. Da Zugang Edgar Prib wegen muskulärer Probleme weiter ausfällt, könnte Karaman als hängende Spitze für Impulse sorgen und Torjäger Rouwen Hennings ganz vorne in der Spitze unterstütz­en. Rösler wähnt Karaman jedenfalls als eine gute Option: „Er hat ordentlich trainiert und will wieder auf dem Platz stehen.“

Sehr wahrschein­lich wird die Beziehung aber nicht von allzu langer Dauer sein. Karaman sucht weiter einen neuen Verein. Ob und wann sich diesbezügl­ich etwas ergibt, ist unklar – das Transferfe­nster hat bis zum 5. Oktober geöffnet. Rösler will nicht orakeln, was einen Verbleib des türkischen Nationalsp­ielers angeht: „Ich bin nicht Gott. Ich weiß nicht, was morgen, in zwei Tagen oder einer Woche passiert.“

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FOTO: SCHEIDEMAN­N Gesprächsb­edarf: Kenan Karaman (l.) und Uwe Rösler.

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