Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Jung und Alt gemeinsam für das Klima
Diesmal nach Schulschluss: Protestkundgebung der Dinslakener Gruppe von Fridays for Future vor dem Rathaus.
DINSLAKEN Viele Jugendliche, aber auch zahlreiche Erwachsene, so ziemlich jeden Alters, beteiligten sich am Freitagnachmittag an der Klimaschutzdemonstration vor dem Rathaus, zu der die Dinslakener Gruppe Fridays for Future eingeladen hatte. Einige der Teilnehmer der Kundgebung, die von Parents für Future unterstützt wurde, hatten selbst gefertigte Plakate mitgebracht, auf denen sie ihre Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Klimapolitik ausdrückten. „Jetzt handeln: Es gibt keinen Plan(et) B“, „Unser Klima hat mehr Defizite als unsere Zeugnisse“oder „Wir haben nur diese Welt“stand beispielsweise darauf zu lesen.
Damit die corona-bedingten Abstände besser eingehalten werden konnten, hatten die Organisatoren Blumentöpfe zur Orientierung für die Kundgebungsteilnehmer auf die Wiese vor dem Rathaus gestellt. Wo der Abstand nicht eingehalten werden konnte, galt Maskenpflicht.
Vincent Hahnen von der Fridays-for-future-gruppe freute sich, dass so viele Jugendliche zu der Demo gekommen waren, die um 14 Uhr begann. „Es ist nach Schulschluss, wir streiken trotzdem“, stellte er fest.
In ihren Reden forderten die Jugendlichen Fridays-for-future-aktivisten die Politiker auf, angesichts der dramatischen Folgen des Klimawandels endlich zu handeln und nicht weiter untätig zu bleiben. Ein Mädchen stellte enttäuscht fest, dass die Probleme immer noch dieselben wie vor einem Jahr seien und sich nichts geändert habe.
Sie bekräftigte, auch weiterhin „für unser Klima, für unsere Zukunft zu demonstrieren“. Zwischen den Redebeiträgen unterhielten Cesare Siglarski und Klara die Kundgebungsteilnehmer mit Liedern, bei denen sie sich auf der Gitarre begleiteten.
Ein Thema, das etliche Dinslakener bewegt, ist der geplante Logistikpark Barmingholten. Deshalb trug ein Vertreter der Bürgerinitiative, die sich gegen die Realisierung dieses Vorhabens wehrt, die Kritikpunkte der Betroffenen an diesem Vorhaben vor. Er sprach von einen „unsinnigen Logistikpark“, der nicht benötigt würde, da bereits jetzt in der Umgebung solche Flächen frei seien. Er erinnerte daran, dass mitten auf dem etwa 31 Hektar großen Areal, das für den Logistikpark vorgesehen ist, drei Wohnhäuser stehen. An die Dinslakener Politik appellierte er, einen Fehler zuzugeben und die Pläne für einen Logistikpark aufzugeben. Die Kommunalpolitiker sollten lieber etwas für die Verbesserung des Nahverkehrs sowie für die Förderung der Elektromobilität unternehmen. Zum Schluss der Veranstaltung stellten sich die beiden Bürgermeisterkandidaten, Amtsinhaber Michael Heidinger und seine parteilose Herausforderin Michaela Eislöffel, über deren politische Zukunft am Sonntag in der Stichwahl entschieden wird, den Fragen der Fridays-for-future- Aktivisten und Demoteilnehmer.