Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Dlrg-schwimmkurse stark gefragt
Da auch für das Lehrschwimmbecken an der Bismarckstraße wegen der Corona-pandemie Personenbeschränkungen gelten, hat die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft ihren Kurs geteilt und unterrichtet dort nun auch samstags.
DINSAKEN „Die Nachfrage ist ungebrochen stark“, berichtet Fabian Friese, stellvertretender Ausbildungsleiter der Dlrg-ortsgruppe Dinslaken. Auch in Zeiten von Corona gehen im Schnitt fünf Anfragen in der Woche ein, wann die nächsten Schwimmlernkurse beginnen und ob in ihnen noch Plätze frei sind. „Wir haben nicht eine Absage erhalten“, berichtet Friese.
Die Schwimmkurse der DLRG finden im Lehrschwimmbecken an der Bismarckstraße statt. In Vor-corona-zeiten konnten 13 Kinder an einem Kurs teilnehmen. Als im März der Lockdown kam, musste der damals laufende Kurs unterbrochen werden. Erst mit Beginn des neuen Schuljahres öffnete das Lehrschwimmbecken wieder, seither gilt ein spezielles Hygienekonzept, das vorsieht, dass sich maximal zehn Personen in dem Gebäude aufhalten dürfen. Den Kurs unter den corona-bedingten Voraussetzungen fortzuführen, bezeichnet Fabian Friese als ein „Herausforderung“. Und diese konnte gemeistert werden, indem der Kurs geteilt wurde. Statt 13 Kinder werden nun sechs bis sieben in einer Gruppe von zwei bis drei Ausbildern betreut. „Zwei bis drei Kinder teilen sich also einen Ausbilder“, sagt Friese. Die eine Gruppe trifft sich donnerstags, die andere samstags. Diese regelmäßig stattfindenden Lehrgänge gehen über 18 Unterrichtseinheiten zu je 45 Minuten, wie Fabian Friese erläutert.
Dankbar ist er den ehrenamtlich tätigen Dlrg-kräften, dass sie nun auch am Samstag im Einsatz sind, damit der Schwimmkurs stattfinden kann, denn er weiß, dass dies nicht selbstverständlich ist. „Ich bin schon stolz, dass wir solche Ausbilder haben“, so Friese. Die Dlrg-ortsgruppe sei bemüht, neue Ausbilder zu finden und Interessierte dazu auszubilden. Bis jemand selbst als Ausbilder bei der DLRG tätig sein kann, muss er selbst eine Ausbildung absolvieren, die etwa zwei Jahre dauert.
Der Anfängerschwimmkurs nennt sich bei der DLRG Wassergewöhnungskurs und ist für Jungen und Mädchen im Alter von fünf bis sieben Jahren gedacht. „Er endet im besten Fall mit dem Seepferdchen“, wie Friese erläutert, denn nicht jedes Kind könne am Ende dieses Kurses richtig schwimmen und die Anforderungen zum Erwerb des Seepferdchen-abzeichens erfüllen. Erklärtes Ziel des Kurses ist es, dass die Kinder nach Absolvieren des Lehrgangs keine Angst mehr vor dem Wasser haben und sich sicher in dem nassen Element bewegen können. Festgestellt hat Fabian Friese, dass etliche Eltern die DLRG als eine Dienstleisterin ansehen würden, an die man ganz bestimmte Erwartungen habe. Die Kinder würden zum Schwimmkurs abgegeben und die Eltern erwarteten, dass der Nachwuchs ein halbes Jahr später dann schwimmen könne.
Dass viele Kinder nicht schwimmen können, führt Fabian Friese auch darauf zurück, dass deren Eltern diese Fähigkeit oftmals selbst nicht beherrschen. „Was ich selbst nicht kann, kann ich auch nicht vermitteln“, sagt Friese, der auf eine Statistik verweist, nach der, Stand 2017, jeder zweite Erwachsene Nichtschwimmer oder aber ein schlechter Schwimmer ist. Haben Eltern selbst Angst vor dem Wasser, dann gehen sie mit ihren Kindern
auch nicht rein.
Die Dinslakener Dlrg-ortsgruppe zählt etwa 300 Mitglieder. Um den Nachwuchs fürs Mitmachen zu begeistern, muss man sich schon etwas einfallen lassen. „Wir stehen in Konkurrenz mit anderen Hobbys, müssen am Puls der Zeit bleiben und mehr als nur Schwimmen anbieten“, sagt Dlrg-sprecher Fabian Friese. Deshalb finden für die jungen Mitglieder fünf bis sechs Aktionen im Jahr statt, dazu gehören das Zelten an der Rheinrettungsstation in Möllen neben dem stillgelegten Kraftwerk sowie Ausflüge zu Spaßbädern und Besuche in Freitzeitparks. Das Schwimmen bei der DLRG unterscheide sich von dem bei anderen Vereinen, da Elemente aus dem Rettungsschwimmen eingebaut werden. Denn es gehe darum, den Nachwuchs zur Lebensrettung im Wasser hinzuführen.