Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Probleme durch Waldnutzer
Die Folge: Tiere haben Angst
Die Wälder im Kreis Wesel sind durchzogen von einem engmaschigen Netz von Fahr-, Wanderund Reitwegen, Trampelpfaden sowie Wegen, die der Forstbewirtschaftung vorbehalten sind. Das sich dort überhaupt noch Rotwild aufhält, ist für mich oft ein kleines Wunder. Die Tiere flüchten, weil sie Angst um ihr Leben haben. Angst haben die Tiere durch ihren angeborenen Fluchtinstinkt und die Erfahrung, die sie sammeln. Jeder Jäger, der im Wald schießt, und jeder Hundehalter, der seinen Hund im Wald streunen lässt, macht die Tiere noch ängstlicher. Kaum ein Hund hört noch auf Zuruf, wenn er dem Wild hinterherhetzt. Jeder Reiter, der mit seinem Pferd durch den Wald reitet, schreckt natürlich auch Wild auf. Und wie der Name schon sagt, Trampelpfade sind von Wanderern freigetrampelt worden. Was wirklich den Tieren helfen würde: den Wald sperren, aber das will ja wohl kaum einer ernsthaft. Ein Mittelweg könnte aber sein, endlich mal auf den Straßen als Verkehrsteilnehmer das Schild „Wildwechsel“zu beachten. Mit einem unerfahrenen Fahrschüler ausgerechnet auf einer solchen Straße zu üben, dürfte da auch nicht der richtige Weg sein. Es sind ja auch nicht nur die hinlänglich bekannten Straßen wie die Wilhelmstraße oder Bergerstraße. Viele kleine asphaltierte Straßen durch die Waldgebiete werden teilweise mit viel zu hohen Geschwindigkeiten befahren. Soweit Sperrschilder vorhanden sind, werden die in der Regel erst gar nicht beachtet.