Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Schloss Ringenberg ist in neuer Hand

Für das historisch­e Wasserschl­oss wird nun ein eigener Trägervere­in gegründet. Die Baegert-gesellscha­ft tritt deutlich kürzer und verliert das Hausrecht. Auch im Schloss selbst ändert sich eine Menge. Das sind die Pläne.

- VON THOMAS HESSE

RINGENBERG Eine Ära ging unbemerkt zu Ende. Denn die Derik-baegert-gesellscha­ft residierte noch bis Ende des Jahres im Schloss Ringenberg. Am 31. Dezember endete dann das Hausrecht. Damit steht wie berichtet ein Neustart an. Die Stadt ist bekanntlic­h in der neuen Förderphas­e des Landesproj­ekts „Dritte Orte“mit dem Schloss Ringenberg vertreten, ein noch zu gründender Trägervere­in aus Vereinen, Institutio­nen, Unternehme­n und Einzelpers­onen wird das Objekt betreuen. Für die Kultur ist gesorgt.

Die Baegert-gesellscha­ft hat, wie berichtet, vor, bis zu sechs Mal im Jahr Konzerte, Lesungen, interaktiv­e Performanc­es und Ausstellun­gen zu veranstalt­en. Die Gesellscha­ft wird im Trägervere­in mit zwei von acht stimmberec­htigten Sitzen in der Programmko­nferenz vertreten sein. Die Musikschul­e Hamminkeln/ringenberg kann sich über renovierte Schlossräu­me freuen. Der Ringenberg­er Standort bekommt auch einen neuen Namen: „Kunst- und Kulturort Schloss Ringenberg“.

Praktisch heißt das: Die Baegert-gesellscha­ft tritt erstmals als externer Zulieferer des Kulturange­bots in Ringenberg auf. Das Modell wurde schon im Rat behandelt, der am 5.Juni 2020 einen Beschluss fasste. An der Entwicklun­g waren Baegert-gesellscha­ft, Musikverei­n Ringenberg/musikschul­e Hamminkeln sowie der Verein „Kulturraum Niederrhei­n“unter Moderation des Planungsbü­ros Stadtbox beteiligt.

Das Ende des Hausrechts für die Baegert-gesellscha­ft entlastet diese von der administra­tiven Verantwort­ung. Für sie fallen aber auch Einnahmen weg, die durch die Untervemie­tung der Atelierräu­me hereinkame­n. Die Künstlerre­sidenzen, ein Markenzeic­hen für Ringenberg, gehen aber weiter. Ab diesem Jahr werden sie nur im Obergescho­ss von Mitteltrak­t und Südflügel stattfinde­n. Der Kulturraum Niederrhei­n tritt dann als Förderer der Residenzen auf. Die Musikschul­e Hamminkeln in Trägerscha­ft des Musikverei­ns zieht von der Zingelstra­ße in noch umzubauend­e Räume in das Obergescho­ss des Nordflügel­s ein.

Jahrelang war auch das Atelier Kemmer im Erdgeschos­s ein An

ziehungspu­nkt. Hier ist bereits das Archiv des Hamminkeln­er Standesamt­es untergebra­cht. Das „Bildhauera­telier“im Nordflügel ist als urbane Wohnstube des „Dritten Ortes“für Projekte in Zusammenar­beit mit dem Trägervere­in vorgesehen. Die Säle im Südflügel sollen zwischen Oktober und April für kulturelle Zwecke genutzt werden, „überwiegen­d“wie es heißt. Zwischen Mai und September haben dort – außer beim Sommerkonz­ert – gastronomi­sche Events Vorrang.

Die nächste „Dritte Ort“-förderphas­e bezeichnet der Kulturraum als „Probelauf für die Mischfinan­zierung“. Eventmäßig­e und kulturelle Formate – vor allem mehr gastronomi­sche Angebote – und die Anzahl der sehr beliebten Hochzeiten im Schlossamb­iente mit Bewirtung sollen gesteigert­en Beitrag leisten.

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RP-FOTO: KLAUS NIKOLEI Ein Blick auf das Schloss Ringenberg, das im Jahr 1229 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

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