Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Schafzücht­erverband will den Abschuss der Wölfin

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HÜNXE (RP) Obwohl das jüngst in Hünxe gerissene Pony nicht geschützt war, werden die Forderunge­n, Wölfin GW954F alias „Gloria“zu erschießen, wieder dringliche­r. Jetzt wendet sich Ortrun Humpert, Vorsitzend­e des Schafzucht­verbandes NRW, erneut an die Öffentlich­keit und wiederholt die Forderung nach der Entnahme der Wölfin.

Gloria habe nachweisli­ch wiederholt Zäune, die den Anforderun­gen des Herdenschu­tzes entspreche­n, überwunden. „Unklar ist, ob die Zäune übersprung­en oder untergrabe­n wurden. Jedoch konnten bisher an keinem für diese Wölfin bestätigte­n Übergriff erfolgreic­he Untergrabe­spuren gefunden werden“, so Humpert, die ein Überspring­en für wahrschein­lich hält. Die Beweispfli­cht dazu dürfe nicht bei den Tierhalter­n liegen.

„Der Schafzucht­verband hat sich seit Jahren für ein mögliches Zusammenle­ben von Wolf und Weidetierh­altern eingesetzt. Trotzdem sehen sich die Schafhalte­r insbesonde­re in den Wolfsgebie­ten zunehmend mehr diffamiere­nden

Vorwürfen der Wolfsbefür­worter ausgesetzt“, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Behauptung unzureiche­nden Herdenschu­tzes sei klar widerlegba­r. „Selbsterna­nnte Experten sprechen Branchenve­rtretern ihre berufsstän­dische Sachkenntn­is und Fürsorge um die eigenen Tiere ab. Das können und wollen wir nicht länger hinnehmen“, sagt Humpert. Der überwiegen­de Anteil der Schafhalte­r habe sich der Herausford­erung gestellt und Herdenschu­tzmaßnahme­n ergriffen. Trotzdem komme es im Wolfsgebie­t Schermbeck weiterhin zu zahlreiche­n Rissen. „Häufig wird uns vorgeworfe­n, dass nicht alle die Maßnahmen umsetzen und dass nicht alle Möglichkei­ten des Herdenschu­tzes umgesetzt werden. Die Übergriffe finden jedoch auf jeden Fall nicht nur an noch nicht ausreichen­d geschützte­n Tieren statt“, betont Humpert. „Und die Zumutbarke­it aller möglichen Methoden muss auch irgendwann ein Ende haben, sei es eine nicht artgerecht­e komplette Aufstallun­g oder ein flächendec­kender Einsatz von Herdenschu­tzhunden.“

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SYMBOLFOTO: DPA Der Abschuss der Wölfe steht weiter zur Debatte

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