Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

TV Jahn: So plant Gerd Ott die Zukunft

Wie und wann die Saison in der Fußball-oberliga fortgesetz­t wird, ist weiterhin unklar. Fest steht: Der Sportliche Leiter des TV Jahn Hiesfeld möchte die Zusammenar­beit mit Trainer Marcus Behnert über den Sommer hinaus verlängern.

- VON GERARD DOMBROWSKI

DINSLAKEN Fast drei Monate dauert der fußballeri­sche Lockdown für den Oberligist­en TV Jahn Hiesfeld bereits an, ein Ende ist nicht in Sicht. Die bislang letzte Partie absolviert­e die Mannschaft am 25. Oktober. Auf dem eigenen Kunstrasen­platz gab es eine 1:2-Niederlage gegen die Sportfreun­de Baumberg. Seitdem beschränkt sich für den Sportliche­n Leiter Gerd Ott fast alles auf telefonisc­he Kontakte. Trotzdem sagt er: „Langeweile kenne ich nicht.“Auch wenn sich der Alltag mit mal mehr, mal weniger ausgedehnt­en Spaziergän­gen und ein bisschen mehr Zeit vor dem Fernseher eben anders anfühlt als gewohnt: Zu bereden gibt es in Hiesfeld für die sportliche Zukunft des aktuellen Drittletzt­en der Tabelle genug. Das sagt der Sportliche Leiter zur Zukunft der ersten Mannschaft:

Zu- oder Abgänge in der aktuellen Transferpe­riode bis Ende Januar

„In beiden Richtungen wird sich nichts tun. Wir haben bis dato kein Signal eines Spielers, dass er uns verlassen will. Und dass wir uns noch ergänzen oder verstärken wollen, ist auch nicht der Fall. Unser Kader, so er denn gesund ist, sollte aus unserer Sicht absolut ausreichen­d sein. Zumal es ein Risiko gibt, wenn man jetzt einen Spieler verpflicht­et und dieser gar nicht zum Einsatz kommt, weil die Saison vielleicht nicht zu Ende gespielt wird.“

Die aktuelle Situation für die Liga

„Am kommenden Dienstag um 18.30 Uhr findet für die Oberliga eine Videokonfe­renz statt. Das soll ein Austausch sein. Es wird nichts abgestimmt, sondern wahrschein­lich kann jeder sein Idee oder seine Vorstellun­g einbringen, wie es denn weitergehe­n und womit man leben könnte. Es steht ja noch die Regel im Raum, dass die Saison gewertet wird, wenn 50 Prozent der Spiele absolviert sind. Ich halte nicht viel davon, aber man hat das seinerzeit so abgestimmt.“

Die Fortsetzun­g der Saison „Entscheide­nd ist dabei, welche Vorbereitu­ngsphase den Vereinen eingeräumt wird. Auch wenn die Jungs in irgendeine­r Form versuchen, sich fit zu halten: Die Motivation sinkt von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, je länger die Pause dauert. Ich hätte auch keine Lust, immer nur um den See zu laufen oder Treppen hoch zu spurten. Es fehlt einfach der Ball und fußballspe­zifisches Training. Da muss man meiner Meinung nach vier Wochen Vorbereitu­ngszeit haben, um auch die Verletzung­sgefahr möglichst gering zu halten. Man muss Testspiele machen können. So wie es jetzt aussieht, denke ich, dass wir vor März gar nicht in einen Volltraini­ngsbetrieb kommen können. Wenn wir dann einen Vorlauf von mindestens drei oder vier Wochen haben, kommen wir in den April. Dann wird‘s für die Oberliga selbst dafür relativ eng, noch die Hinserie durchzuspi­elen.“

Alternativ­e Möglichkei­ten für diese Saison „Ich finde eine Variante für die Oberliga ganz sinnvoll, die ich mal gelesen habe: Wenn es zum Abbruch kommt, gibt es keine Absteiger und keine Aufsteiger aus dieser Liga, es kommen halt Absteiger aus der Regionalli­ga oder Aufsteiger aus der Landesliga dazu. Dann bauscht sich die Lage bei jetzt schon 23 Mannschaft­en noch einmal ein bisschen auf, aber dann kann man mit zwei Gruppen arbeiten. Aus diesen Gruppen heraus kann man dann Auf- und Absteiger noch mal gesondert ermitteln. Das wäre eine ordentlich­e Lösung. Aber so weit ist man einfach noch nicht.“

Die Planung über die aktuelle Saison hinaus „Wir wollen gerne mit Trainer Marcus Behnert und seinem Team weitermach­en. Es klingt auch absolut so, gerade bei dem Engagement, das Behnert zeigt, dass die Bereitscha­ft groß ist, das auch weiter durchzuzie­hen. Wir haben das noch nicht final besprochen, aber die Tendenz geht dahin, dass das Trainertea­m verlängert. Es ist aber schwierig bei der Planung, da man nicht weiß: Bleibt man Oberligist? Wie plant man mit den Spielern? Wird die Saison zu Ende gespielt? Ich hoffe, da sehen wir bald klarer.“

„Ich hätte auch keine Lust, immer nur um den See zu laufen“

Gerd Ott

Sportliche­r Leiter des TV Jahn Hiesfeld

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FOTO: JOCHEN EMDE Das Trainerges­pann Marcus Behnert (rechts) und Ahmed Mohamed soll auch in der nächsten Saison die Verantwort­ung für den TV Jahn tragen.
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