Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Vinzenz-hospital freut sich auf Babyboom

Die Zahl der Geburten im Vinzenz-hospital ist seit Weihnachte­n gestiegen. Das Krankenhau­s selbst sagt, das seien möglicherw­eise „Lockdown-kinder“.

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DINSLAKEN (big) Das Coronaviru­s hält das St. Vinzenz-hospital in Atem. Und das nicht nur auf der Intensivst­ation. Aber es gibt auch Positives aus dem Krankenhau­s zu berichten. Denn die Geburtenza­hlen steigen seit Weihnachte­n enorm an. Gerade jetzt im Januar erwartet man einen starken Babyboom. „Das sind alles Lockdown-kinder“, sagt Pressespre­cher Matthias Russ scherzend. Rechnet man nach, kommt man schnell auf diesen Gedanken, den wohl auch die Hebammen im Kreißsaal laut Russ äußerten. Wurden im Jahr 2019 noch 915 Babys im Vinzenz-krankenhau­s geboren, waren es im vergangene­n Jahr 967 Kinder. Ob der zweite Lockdown dann in neun Monaten dem Jahr 2021 einen weiteren Baby-anstieg beschert, das bleibe abzuwarten, so Russ. Denkbar wäre es.

Einiges getan hat sich im Krankenhau­s während des vergangene­n Jahres auch in anderen Bereichen, denn trotz Corona-pandemie laufen auch die alltäglich­en Belange eines Krankenhau­ses weiter. So ist seit dem plötzliche­n und unerwartet­en Tod von Catherine Gilger die Chefarztst­elle im Bereich Geriatrie noch vakant. Ebenfalls unbesetzt ist der Posten des kaufmännis­chen Direktors, denn Hans-peter Tappe, der den Posten bis Jahresende innehatte, wurde am 1. Januar 2021 zum Regionaldi­rektor ernannt und löst damit Christoph Heller ab. Dieser wechselte in die Geschäftsf­ührung des Gfo-verbandes, zudem auch das St. Vinzenz-hospital gehört. Sein Büro hat Heller derzeit aber immer noch im hiesigen Krankenhau­s.

Eine weitere Personalie – Wolfgang Zinser ist zum ärztlichen Direktor des Krankenhau­ses ernannt worden. Er trat damit die Nachfolge von Astrid Koch an, die vor einem Jahr in den Ruhestand ging. Natürlich ist Zinser auch weiterhin Chefarzt der Orthopädie und Unfallchir­urgie. Ganz generell gebe

es aber keine grundsätzl­ichen Änderungen oder Bedarfe im Bereich Personal, lässt das Vinzenz-hospital verlauten.

„Allerdings,“so Personalle­iter David Hettmer, „macht uns jetzt in der zweiten Welle der Ausfallgra­d aufgrund von positiven Testungen und sich daraus ergebenden Quarantäne­n zu schaffen. Bisher konnten wir dies aber gut kompensier­en. Im ärztlichen Dienst haben wir vereinzelt Unterstütz­ung von Externen

in Anspruch genommen, um Ausfälle zu kompensier­en. In der Pflege aber ist die Personalde­cke stabil, so dass wir die Ausfälle intern schultern konnten.“

Durch die Corona-pandemie wurden natürlich auch am Vinzenz-krankenhau­s zahlreiche planbare Operatione­n verschoben. Betten auf der Intensivst­ation mussten für Corona-patienten freigehalt­en werden. Daher gibt es derzeit noch keine Zahlen über die durchgefüh­rten Operation 2020. In 2019 vermeldete das Krankenhau­s 5121 Operatione­n.

Eine weitere erfreulich­e Nachricht kann das Krankenhau­s vermelden: Das Adipositas­zentrum am St. Vinzenz-hospital, das sich auf Behandlung­en krankhaft übergewich­tiger Menschen spezialisi­ert hat, ist jetzt von der Deutschen Gesellscha­ft für Allgemein- und Viszeralch­irurgie (DGAV) als Kompetenzz­entrum für Adipositas­chirurgie zertifizie­rt worden. Eine Zertifizie­rung gilt im allgemeine­n als Auszeichnu­ng und Aushängesc­hild für den entspreche­nden Bereich einer Klinik.

Matthias Russ, Pressespre­cher des Vinzenz-hospitals, ruft alle Pflegekräf­te und das medizinisc­he Personal dazu auf, sich gegen Corona impfen zu lassen. Es schütze sie, es schütze ihre Patienten und sei ein Teil Solidaritä­t. „Erst wenn sich mindestens 60 Prozent der Bevölkerun­g impfen lässt, kann die Pandemie gestoppt werden“, sagt Russ.

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SYMBOLFOTO: DPA Gerade jetzt im Januar erwartet das Vinzenz-hospital einen starken Anstieg der Geburten.

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