Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Linke gegen Ortswechsel der Pflegeberatung
DINSLAKEN/KREIS WESEL (RP) Die Linke kritisiert, dass ältere Menschen und deren Angehörige bald gegebenenfalls längere Wege in Kauf nehmen müssen, um Pflegeberatung in Anspruch zu nehmen. Zurzeit sei die trägerunabhängige Pflegeberatung noch bei den Städten und Gemeinden im Kreis angesiedelt, führt die Partei aus. So könne auch in Dinslaken ein Beratungsangebot garantiert werden, „das sich an den Bedürfnissen derjenigen orientiert, die es in Anspruch nehmen“.
Nun aber sei die Kreisverwaltung Wesel auf Antrag der CDU im Kreistag damit beauftragt worden, die Pflegeberatung zukünftig beim Kreis anzusiedeln. „Die Zentralisierung der Beratungsstellen von Dinslaken nach Wesel zugunsten einer Personalkosteneinsparung für den Kreis steht im Gegensatz zu den Bedarfen derjenigen, die sie in Anspruch nehmen“, sagt Jasmin Waldes, Ratsmitglied und sozialpolitische Sprecherin der Linken im Dinslakener Rat.
Der jetzige Standort sei wohnortnah, biete niedrigschwellige Angebot und qualifizierte Beratende. „Die Tatsache, dass die CDU-FRAKtion im Kreistag keinerlei Rücksprache mit der Beratungsstelle hier in Dinslaken gehalten hat, wird sehr deutlich, wenn man sich die nebulöse Antragsbegründung anschaut“, so Waldes. Die CDU habe kein Argument dafür, dass es für die Betroffenen in Dinslaken ein Gewinn wäre, den Weg nach Wesel auf sich nehmen zu müssen. Darüber hinaus heiße es in der Antragsbegründung, dass es nur bedingt möglich sei, Einfluss auf Beratungsinhalte und -qualität zu nehmen. „Die CDU sollte erklären, warum sie der Dinslakener Beratungsstelle das Vertrauen abspricht“, fordert Waldes.
Gegen einen Antrag der Linksfraktion im Kreistag auf Sicherung einer bedarfsorientierten trägerunabhängigen Pflegeberatung hätten CDU, FDP, FWG, AFD, Landrat Ingo Brohl (CDU) und die Grünen gestimmt. Die Linke in Dinslaken habe nun bei der Stadt nachgefragt, wo die Vorteile einer Zentralisierung der Beratungsstellen in Wesel liegen.