Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Mann aus Schermbeck sammelte mehr als 2800 Kinderpornos
Das Amtsgericht in Wesel verurteilte den 50-Jährigen zu 15 Monaten Haft auf Bewährung. Er muss zudem 1800 Euro an den Kinderschutzbund zahlen.
SCHERMBECK (jok) Ein 50-jähriger Busfahrer aus Schermbeck ist wegen des Besitzes von Kinderpornografie zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt worden. Zudem veranlasste das Amtsgericht in Wesel, dass der geständige Täter 1800 Euro an den Kinderschutzbund zahlen muss.
Bei einer Wohnungsdurchsuchung am 29. Januar vergangenen
Jahres stellten die Ermittler bei dem nicht vorbestraften Mann ein Handy und ein Tablet sicher: Die Auswertung von Spezialisten förderte auf dem Mobiltelefon 196 und auf dem Tablet 2646 Fotos mit kinderpornografischem Inhalt zu Tage. Teilweise war darauf sogar sexueller Missbrauch dargestellt.
„Ich weiß nicht, warum ich das gesammelt habe und was mich da geritten hat. Ich kann mich dafür nur entschuldigen“, erklärte der geständige Täter während des Prozesses vor Gericht. Bei der polizeilichen Befragung hatte er noch eine pädophile Neigung eingeräumt, diese aber in der Verhandlung am Weseler Amtsgericht bestritten. „Eigentlich stehe ich auf sowas gar nicht“, sagte er. Warum der Mann denn dann fast 3000 verbotene Bilder auf seinen beiden Geräten bunkerte, konnte oder wollte der 50-Jährige auf Nachfrage der Richterin nicht erklären.
Die Vertreterin der Staatsanwalt bezeichnete vor allem die Menge der Fotos sowie die Heftigkeit der Darstellungen als schlimm. „Die Zeiten, in denen das ein Kavaliersdelikt waren, sind vorbei. Wenn jemand sowas sammelt, führt das erst dazu, dass solche Bilder hergestellt werden“, sagte sie. Die gezeigten Kinder ab einem Alter von etwa zwei bis vier Jahren hätten sich garantiert nicht freiwillig zu solchen Handlungen hergegeben.
Auch die Richterin bezeichnete die Anzahl und Art der Fotos, die bei dem Mann aus Schemrbeck gefunden wurden, als besonders verwerflich: „Mindestens 2000 Kinder mussten für die Herstellung dieser Bilder großes Leid ertragen.“Immerhin zeigte der Angeklagte Reue und räumte alle Vorwürfe sofort ein. Auch damit, dass die beiden Geräte endgültig eingezogen wurden, war er sofort einverstanden: „Die können Sie ruhig verbrennen, ich will mit der ganzen Elektronik nichts mehr zu tun haben“, sagte er in seinem Schlusswort.