Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
BW Dingden ärgert den Spitzenreiter
Der Volleyball-zweitligist bietet Bayer Leverkusen ordentlich Paroli und bringt den Gegner an den Rand einer Niederlage. Die Bwd-damen überzeugen vor allem mit ihrem Kampfgeist. Dennoch verlieren sie die Heimpartie knapp mit 2:3.
Der Volleyball-zweitligist bietet Bayer Leverkusen ordentlich Paroli. Dennoch verliert der Gastgeber die Partie knapp mit 2:3.
HAMMINKELN Für Marinus Wouterse war die Auseinandersetzung mit dem unumstrittenen Ligaprimus Bayer Leverkusen der perfekte Gradmesser. Der Coach von BW Dingden wollte wissen, wo seine Mannschaft im Vergleich zum aktuellen Ausnahmeteam der Zweiten Volleyball-bundesliga der Damen steht und ob die eigene Einordnung auf Rang drei auch seine Berechtigung hat.
Sein Team lieferte dem ihm bei der knappen 2:3 (25:19, 24:26, 25:23, 13:25, 13:15)-Heimniederlage eine zufriedenstellende Antwort. „Die Mädels haben gezeigt, dass sie zu Recht da stehen, wo sie
„Wir haben fast zweieinhalb Stunden gefightet und fast alle Aufgaben gelöst“Marinus Wouterse Trainer von BW Dingden
stehen. Aber genauso haben die Leverkusenerinnen demonstriert, dass sie ganz nach oben gehören“, sagte Wouterse nach dem über zweistündigen Kampf.
Die Partie in der Halle am Mumbecker Bach zeigte tatsächlich ganz genau auf, in welchen Bereichen, die Dingdenerinnen dem Spitzenreiter mindestens ebenbürtig sind, aber auch, woran es im Vergleich mit dem absoluten Top-team noch hapert. Die Leistung, die BWD über ganz weite Strecken des Spiels mit enormem Kampfgeist in der Abwehr gezeigt hatte, war überragend. Allgemein macht den Dingdenerinnen in taktischer Hinsicht kein Gegner in der Liga etwas vor. Dafür war Bayer Leverkusen in Sachen Körpergröße (schwierig zu ändern) und Athletik, hier vor allem der Durchschlagskraft im Angriff, dem Gastgeber noch etwas voraus.
Obendrein passt der zweite Anzug bei Bayer aktuell noch besser. Leverkusen konnte mit der einen oder anderen Hereinnahme durchaus Akzente setzen, was BWD in dieser Form nicht gelang. Die länger verletzte Greta Klein-hitpaß kam im dritten Satz immerhin schon wieder zu einem Kurzeinsatz. Im vierten Durchgang durfte bei klarem Rückstand auch Leni Vehns wieder etwas Zweitliga-luft schnuppern. Das 14-jährige Talent ist ein großes Versprechen für die Zukunft, sie kann aber verständlicherweise in einem solchen Top-spiel noch nicht den Unterschied machen.
Marinus Wouterse beschäftigte sich hinterher sowieso viel lieber mit den Dingen, die sein Team sehr gut gemacht hatte. Wirklich zu kritisieren gab es auch kaum etwas. „Wir haben fast zweieinhalb Stunden gefightet und fast alle Aufgaben gelöst, die Leverkusen uns gestellt hat. Da kann ich doch nur sehr zufrieden sein“, sagte der Bwd-coach. Dass gemessen am Spielverlauf, einem sehr unglücklich verlorenen zweiten Durchgang samt strittiger Schiedsrichterentscheidung in der entscheidenden Phasen und einer 2:1-Satzführung noch mehr drin gewesen wäre als ein Punkt, wusste aber auch der Bwd-coach: „Schon richtig, aber das ist ein bisschen Kaffeesatzleserei.“
Auch Bayer-trainer Tigin Yaglioglu, in dessen Team die Voerderin Lena Overländer zu den großen Stützen gehört, merkte nach dem letzten Punkt an, dass seine Schützlinge den Sieg durchaus auch mit etwas Glück errungen hatten: „Es war für uns wirklich sehr schwer, aber das war uns auch vorher klar. Bei Blau-weiß stimmt einfach das Gesamtpaket. Die Mannschaft investiert unheimlich viel und ist außerdem sehr, sehr gut ausgebildet“, lobte Yaglioglu den Kontrahenten.
In Dingden sind solche Komplimente natürlich Ansporn für die verbleibenden Spiele der laufenden Saison. Schon am kommenden Samstag geht es ab 19.30 Uhr mit dem nächsten Top-spiel in der heimischen Halle weiter. Dann kommt der Tabellenzweite aus Köln an den Mumbecker Bach. Erneut ein guter Gradmesser für den Entwicklungsstand der Blau-weißen.
BW Dingden Emming, Neuhäuser, Kuipers, Kappmeyer, E. Schmitz, M. Schmitz, Priebs, Kruse, Baumeister, Hegering, Klein-hitpaß, Vehns.