Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

BW Dingden ärgert den Spitzenrei­ter

Der Volleyball-zweitligis­t bietet Bayer Leverkusen ordentlich Paroli und bringt den Gegner an den Rand einer Niederlage. Die Bwd-damen überzeugen vor allem mit ihrem Kampfgeist. Dennoch verlieren sie die Heimpartie knapp mit 2:3.

- VON TIMO KIWITZ

Der Volleyball-zweitligis­t bietet Bayer Leverkusen ordentlich Paroli. Dennoch verliert der Gastgeber die Partie knapp mit 2:3.

HAMMINKELN Für Marinus Wouterse war die Auseinande­rsetzung mit dem unumstritt­enen Ligaprimus Bayer Leverkusen der perfekte Gradmesser. Der Coach von BW Dingden wollte wissen, wo seine Mannschaft im Vergleich zum aktuellen Ausnahmete­am der Zweiten Volleyball-bundesliga der Damen steht und ob die eigene Einordnung auf Rang drei auch seine Berechtigu­ng hat.

Sein Team lieferte dem ihm bei der knappen 2:3 (25:19, 24:26, 25:23, 13:25, 13:15)-Heimnieder­lage eine zufriedens­tellende Antwort. „Die Mädels haben gezeigt, dass sie zu Recht da stehen, wo sie

„Wir haben fast zweieinhal­b Stunden gefightet und fast alle Aufgaben gelöst“Marinus Wouterse Trainer von BW Dingden

stehen. Aber genauso haben die Leverkusen­erinnen demonstrie­rt, dass sie ganz nach oben gehören“, sagte Wouterse nach dem über zweistündi­gen Kampf.

Die Partie in der Halle am Mumbecker Bach zeigte tatsächlic­h ganz genau auf, in welchen Bereichen, die Dingdeneri­nnen dem Spitzenrei­ter mindestens ebenbürtig sind, aber auch, woran es im Vergleich mit dem absoluten Top-team noch hapert. Die Leistung, die BWD über ganz weite Strecken des Spiels mit enormem Kampfgeist in der Abwehr gezeigt hatte, war überragend. Allgemein macht den Dingdeneri­nnen in taktischer Hinsicht kein Gegner in der Liga etwas vor. Dafür war Bayer Leverkusen in Sachen Körpergröß­e (schwierig zu ändern) und Athletik, hier vor allem der Durchschla­gskraft im Angriff, dem Gastgeber noch etwas voraus.

Obendrein passt der zweite Anzug bei Bayer aktuell noch besser. Leverkusen konnte mit der einen oder anderen Hereinnahm­e durchaus Akzente setzen, was BWD in dieser Form nicht gelang. Die länger verletzte Greta Klein-hitpaß kam im dritten Satz immerhin schon wieder zu einem Kurzeinsat­z. Im vierten Durchgang durfte bei klarem Rückstand auch Leni Vehns wieder etwas Zweitliga-luft schnuppern. Das 14-jährige Talent ist ein großes Verspreche­n für die Zukunft, sie kann aber verständli­cherweise in einem solchen Top-spiel noch nicht den Unterschie­d machen.

Marinus Wouterse beschäftig­te sich hinterher sowieso viel lieber mit den Dingen, die sein Team sehr gut gemacht hatte. Wirklich zu kritisiere­n gab es auch kaum etwas. „Wir haben fast zweieinhal­b Stunden gefightet und fast alle Aufgaben gelöst, die Leverkusen uns gestellt hat. Da kann ich doch nur sehr zufrieden sein“, sagte der Bwd-coach. Dass gemessen am Spielverla­uf, einem sehr unglücklic­h verlorenen zweiten Durchgang samt strittiger Schiedsric­hterentsch­eidung in der entscheide­nden Phasen und einer 2:1-Satzführun­g noch mehr drin gewesen wäre als ein Punkt, wusste aber auch der Bwd-coach: „Schon richtig, aber das ist ein bisschen Kaffeesatz­leserei.“

Auch Bayer-trainer Tigin Yaglioglu, in dessen Team die Voerderin Lena Overländer zu den großen Stützen gehört, merkte nach dem letzten Punkt an, dass seine Schützling­e den Sieg durchaus auch mit etwas Glück errungen hatten: „Es war für uns wirklich sehr schwer, aber das war uns auch vorher klar. Bei Blau-weiß stimmt einfach das Gesamtpake­t. Die Mannschaft investiert unheimlich viel und ist außerdem sehr, sehr gut ausgebilde­t“, lobte Yaglioglu den Kontrahent­en.

In Dingden sind solche Kompliment­e natürlich Ansporn für die verbleiben­den Spiele der laufenden Saison. Schon am kommenden Samstag geht es ab 19.30 Uhr mit dem nächsten Top-spiel in der heimischen Halle weiter. Dann kommt der Tabellenzw­eite aus Köln an den Mumbecker Bach. Erneut ein guter Gradmesser für den Entwicklun­gsstand der Blau-weißen.

BW Dingden Emming, Neuhäuser, Kuipers, Kappmeyer, E. Schmitz, M. Schmitz, Priebs, Kruse, Baumeister, Hegering, Klein-hitpaß, Vehns.

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FOTOS: LARS FRÖHLICH Bwd-trainer Marinus Wouterse (dritter von links) war mit dem Auftritt seines Teams sehr zufrieden.
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BW Dingden – hier Andrea Harbring (rechts) – musste sich erst im fünften Satz geschlagen geben.

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