Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Ministerpr­äsident ja, Kanzler nein

- VON KIRSTEN BIALDIGA

Die meisten Bürger in Nordrhein-westfalen halten Armin Laschet für einen überzeugen­den Ministerpr­äsidenten. Sie halten ihn aber nicht für den besten Kanzlerkan­didaten. Auf diese klare Formel lässt sich das Ergebnis der repräsenta­tiven Meinungsum­frage von Infratest Dimap in NRW bringen. Während Laschet für seine Corona-politik im Land viel mehr Zuspruch erfährt als noch im September – 60 Prozent sind mit seiner Arbeit zurzeit zufrieden –, wäre er in einem potenziell­en Rennen ums Kanzleramt dem bayerische­n Ministerpr­äsidenten Markus Söder (CSU) unterlegen. Was dem Aachener insbesonde­re zu denken geben sollte: Unter den Unions-anhängern in NRW ist der Abstand zu Söder sogar noch etwas größer. 74 Prozent halten den Bayern für einen guten Kanzlerkan­didaten, Laschet nur 64 Prozent. Nun sind Meinungsum­fragen zwar nur Momentaufn­ahmen. Die Union aber misst bei der Auswahl ihrer Spitzenkan­didaten deren Popularitä­t traditione­ll große Bedeutung bei.

In Nordrhein-westfalen hingegen geht der Trend für Laschet und seine CDU in die richtige Richtung. Das schlägt sich auch in der Sonntagsfr­age nieder. Wenn an diesem Sonntag ein neuer nordrhein-westfälisc­her Landtag gewählt würde, käme die CDU auf 37 Prozent. Dass die Regierungs­koalition mit der FDP aktuell nicht mehr die Mehrheit stellen würde, liegt einzig an den Liberalen.

Ein Desaster ist die Umfrage für die SPD. Die Sozialdemo­kraten stürzen ab auf 17 Prozent, das schlechtes­te jemals gemessene Umfrageerg­ebnis in NRW, der einstigen Herzkammer der Partei. 2017 waren sie immerhin noch auf 31 Prozent gekommen. Alles überstrahl­ender Gewinner aber sind die Grünen. Gut ein Jahr vor der nächsten Wahl stehen die Zeichen im Land immer deutlicher auf Schwarz-grün.

BERICHT ZUFRIEDENH­EIT MIT LASCHET WÄCHST, TITELSEITE

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