Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Auch Huntelaars Comeback bringt keine Wende
BREMEN (dpa) Klaas-jan Huntelaar gab sich alle Mühe, Optimismus zu verbreiten. „Es ist gut, einen Punkt mitzunehmen. Es ist ein kleines Erfolgserlebnis, auf das wir aufbauen können“, sagte Huntelaar nach seinem Comeback in der Fußball-bundesliga. 1351 Tage nach seinem letzten Einsatz im Trikot der Königsblauen kam der 37 Jahre alte Niederländer am Samstag in Bremen zu einem Kurzeinsatz.
Es war die einzige positive Nachricht für den FC Schalke 04. Denn sportlich bedeutete das 1:1 (1:0) gegen 45 Minuten völlig desolate Bremer einen weiteren Rückschlag im eh schon fast aussichtslosen Bemühen, doch noch den Abstieg zu vermeiden.
„Die erste Halbzeit war schlecht, richtig schlecht. Dennoch hätten wir es am Ende verdient gehabt, das Spiel zu gewinnen“, sagte Bremens Trainer Florian Kohfeldt nach der Partie im eiskalten Weserstadion. Eine treffende Analyse, die deutlich macht, wie schlecht es um S04 bestellt ist. „Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht mehr Fußball gespielt“, bemängelte Huntelaar. Er selbst kam bei seinem Mini-comeback nur auf drei Ballkontakte, schoss kein Mal aufs Tor. Womit er allerdings in guter Gesellschaft war. Denn die gesamte Schalker Mannschaft brachte im zweiten Durchgang nicht einen Torschuss zustande. Für ein Team, das eigentlich um jeden Zentimeter Rasen fighten und Duelle mit Klubs wie Bremen zwingend gewinnen muss, um überhaupt noch ein klein wenig Recht darauf zu haben, vom Klassenerhalt zu träumen, war der Auftritt in den zweiten 45 Minuten erschreckend. Mehr als der Führungstreffer von Omar Mascarell sprang für die Gäste nicht heraus (38. Minute). Kevin Möhwald glich in der 77. Minute für die Bremer aus, die am Ende dem Sieg nahe waren. Doch aus so blieb es beim 20. sieglosen Schalker Auswärtsspiel in Serie – Negativrekord. Ein weiterer.
Huntelaars Rückkehr auf den Rasen war für das Bremen-spiel sehnsüchtig erwartet worden. Doch auch mit dem Stürmer dürfte es nicht für den Klassenerhalt reichen. Dennoch gibt er selbst die Hoffnung nicht auf: „Heute war es ein erster Schritt. Ich habe ein gutes Gefühl, dass wir es schaffen können.“Ein Gefühl, das Huntelaar am Samstag allerdings wohl exklusiv hatte.