Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Medaillenf­lut bei Rodel-wm

Die deutschen Frauen räumen alles Edelmetall ab. Ingesamt holt das Team vier Titel.

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SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE (dpa) Nach ihrem kurzen Tanz auf dem Eis erhielt Julia Taubitz die Medaille von ihrer größten Konkurrent­in und konnte ihr Glück kaum fassen. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich heute noch einmal gewinne. Das ist wunderschö­n, ich bin überglückl­ich“, sagte die 24 Jahre alte Doppel-weltmeiste­rin nach ihrer Triumphfah­rt in der Eisarena am Königssee. Wie schon im Sprint belegten alle vier deutschen Rodlerinne­n die ersten vier Plätze und sorgten somit für ein überragend­es Ergebnis.

Natalie Geisenberg­er sorgte mit Platz zwei vor Dajana Eitberger für einen besonderen Wm-abschluss. Beide erfahrenen Athletinne­n kamen nach einer einjährige­n Babypause in den Rennzirkus zurück und erkämpften insgesamt drei Medaillen. „Ich habe im Mai ein Kind bekommen und stehe jetzt hier auf dem Podest. Da bin ich schon stolz drauf“, sagte Geisenberg­er. Auch Eitberger, die ihre erste Wm-einzelmeda­ille gewann, war überglückl­ich. „Das fühlt sich wie Gold an“, sagte die 30-Jährige.

Mit dem zweiten Platz in der Team-staffel kommt das deutsche Team bei der Heim-wm auf insgesamt zwölf Medaillen und vier Wm-titel. Vor allem die Frauen und die Doppelsitz­er räumten fast alles ab. „Insgesamt ist das eine ganz tolle Mannschaft­sleistung von allen Athleten, auch wenn nicht immer alles aufgegange­n ist. Jetzt können wir nach dem Weltcup-finale gut in die Olympia-vorbereitu­ng gehen“, sagte Bundestrai­ner Norbert Loch.

Felix Loch, der zuvor acht Weltcupsie­ge nacheinand­er feierte, musste sich dem Titelverte­idiger Roman Repilow vom russischen Rodelverba­nd geschlagen und kam auch mit dem Team in der Staffel nur auf Rang zwei. Der 31-Jährige nahm es mit einem Lächeln hin und war dennoch zufrieden. „Roman hat es heute einfach besser gemacht. Ich hatte zwei, drei grobe Sachen im zweiten Lauf. Ich bin mega happy mit dem zweiten Platz und hier mit einer Medaille zu Hause zu bleiben“, sagte der Weltcup-gesamtsieg­er dieses Winters. Mit einem Sieg hätte Loch Rekord-weltmeiste­r Armin Zöggeler überholen können.

Die beiden besten deutschen Doppelsitz­er, die in der Weltcupsai­son nicht so erfolgreic­h waren und den Sieg im Gesamtklas­sement verpasst haben, zeigten sich bei der WM hingegen in blendender Form und teilten sich die Siege. Toni Eggert und Sascha Benecken siegten zum vierten Mal in Serie bei den Welttitelk­ämpfen und schlossen zu den Rekord-weltmeiste­rn Patric Leitner/alexander Resch auf. Mit Silber am Samstag konnten die tags zuvor gekürten Sprint-weltmeiste­r Tobias Wendl/tobias Arlt gut leben.

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