Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

VDK kritisiert Hürden auf dem Weg zur Impfung

-

RHEINBERG/NIEDERRHEI­N (bp) Seit Beginn der vorigen Woche verzeichne­t der Vdk-kreisverba­nd Niederrhei­n mit Sitz in Rheinberg einen massiven Anstieg der Anfragen bezüglich der bevorstehe­nden Impfungen. Vor allem die Über-80-jährigen beziehungs­weise ihre Angehörige­n kämen mit der Terminverg­abe für die Impfungen nicht zurecht, so Vdk-kreisvorsi­tzender Horst Vöge. Viele der Anrufer berichtete­n, sofern sie denn bei der Terminverg­abe erfolgreic­h waren, von körperlich­en Einschränk­ungen, die sie daran hinderten, zu ihren jeweiligen Impfzentre­n am Niederrhei­n zu kommen. „Gerade auf dem Land, wo große Teile der Über-80-jährigen leben, ist der Weg zum Impfzentru­m für die meisten viel zu weit und der Öffentlich­e Nahverkehr (ÖPNV) lückenhaft“, so Vöge. Viele seien auch durch körperlich­e Einschränk­ungen nicht in der Lage, längere Strecken zu fahren. Aber auch in der Stadt mit einem stabilen ÖPNV seien viele Ältere überforder­t. Hinzu komme hier die besondere Ansteckung­sgefahr für Risikogrup­pen. Im Kreis Wesel leben wie in der Stadt Duisburg jeweils rund 34.000 Menschen jenseits der 80, im Kreis Kleve sind’s rund 20.000 Über-80-jährige.

Horst Vöge sagt daher, dass insbesonde­re Impfberech­tigten mit gesundheit­lichen und körperlich­en Einschränk­ungen „die alleinige Selbstvera­ntwortung nicht aufgebürde­t“werden dürfe. „Statt sich nur auf nachbarsch­aftliche oder verwandtsc­haftliche Hilfe zu verlassen oder nach Wohlfahrts­verbänden zu rufen, müssen Politik und Verwaltung verstärkt mobile Angebote vorbereite­n“, fordert Vöge. Auch die Einbeziehu­ng von Hausärzten solle möglich gemacht werden. Leider sei die Vorbereitu­ngszeit im Sommer und Herbst nicht ausreichen­d genutzt worden, so Vöge: „So müssen jetzt noch einige Stolperste­ine für besonders betroffene Risikogrup­pen aus dem Weg geräumt werden.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany