Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Streecks lockerer Auftritt irritiert
Streeck-interview
Zu „Die Zahlen vermitteln ein falsches Bild“(RP vom 14. Januar): Was bewegt Professor Streeck? Das Interview mit Professor Streeck vermittelt einen zwiespältigen Eindruck. Zuzustimmen ist ihm, wenn er eine vernünftige Datenbasis fordert. Es irritiert in der Tat, wenn immer wieder mit den Zahlen jongliert wird und diese instrumentalisiert werden. Inzidenzwerte sind nicht belastbar – Nachmeldungen und Nichterfassungen sowie fehlende Relationen zu Bevölkerungs- und Alterskohorten lassen eine aussagekräftige Bewertung als Grundlage für politische Entscheidungen meines Erachtens nicht zu. „Systematische, repräsentative Stichproben“, wie von Professor Streeck gefordert, könnten da abhelfen. Andererseits irritiert aber der „lockere“Auftritt des Virologen (Foto zum Artikel) und sein permanentes Widersprechen, seine zur Schau getragene Besserwisserei gegenüber der sonstigen Zunft der Fachleute. Und warum gelingt es ihm eigentlich nicht, die politischen Entscheidungsträger zu überzeugen? Professor Streeck muss auch sehen, dass sein ständiges Infragestellen des eingeschlagenen Weges die Bereitschaft der Bevölkerung unterminiert, sich an Regeln zu halten. So bleibt der Eindruck einer Inszenierung als eines sich zurückgesetzt fühlenden und auf Kollegen neidischen Experten. Schade!
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