Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Muss wirklich alles brandneu sein?
Eine neue Studie besagt: Junge Menschen sind in Sachen Konsum weniger klimabewusst als ältere. Diese Dinge müssen sich deshalb verändern.
Wenn es darum geht, möglichst umweltbewusst zu leben, scheint momentan vor allem die junge Generation den Ton anzugeben. So hat die Fridays-for-future-bewegung gezeigt, dass es in erster Linie Schülerinnen und Schüler sind, die auf die Gefahren des Klimawandels aufmerksam machen, ein Umdenken in der Politik fordern und zu ökologischeren Lebensentwürfen aufrufen.
Eine Studie des Klimainstituts Wuppertal zeichnet nun jedoch ein anderes Bild. In der Umfrage, die in Zusammenarbeit mit ebay Kleinanzeigen entstand, untersuchten die Wissenschaftler, wie umweltbewusst wir uns beim Einkaufen verhalten. Das Ergebnis: Junge Menschen achten deutlich weniger auf die Nachhaltigkeit dessen, was ins Körbchen wandert, als ältere Generationen.
Mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen achtet laut Studie beim Einkaufen nicht darauf, Ressourcen zu schonen. Mitunter könnte dies natürlich daran liegen, dass viele junge Menschen noch kein hohes Einkommen haben und deshalb bei der Nahrungsbeschaffung andere Prioritäten setzen müssen. Ein Fünftel der jungen Menschen gab jedoch auch an, immer die neuesten Produkte besitzen zu wollen.
Dabei gibt es mit Portalen wie ebay Kleinanzeigen oder Kleiderkreisel bereits zahlreiche Möglichkeiten, zwar nicht immer die neuesten, dafür aber außergewöhnliche Dinge zu kaufen. Ein großer Pluspunkt bei Secondhand ist außerdem, dass die Umwelt und Ressourcen geschont werden. Besonders junge Leute haben bei ihrer ersten eigenen Wohnung häufig kein Geld für teure, neue Möbel oder greifen aus Geschmacksgründen zu Secondhand. Auch ein Blick in den eigenen Keller kann sich lohnen. Rund 1300 Euro in Form von materiellen Dingen liegen im Durchschnitt in einem deutschen Haushalt unbenutzt herum. Das ist doppelt schade, wenn man bedenkt, dass jemand anderes sich vielleicht genau über diese Dinge freuen würde.