Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Skirennfah­rer Baumann holt Wm-silber im Super-g

Der gebürtige Tiroler sorgt für ein historisch­es deutsches Abschneide­n bei Titelkämpf­en. Danach fließen Tränen.

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CORTINA D‘AMPEZZO (dpa) Mit einer famosen Fahrt zur Silbermeda­ille hat Romed Baumann dem deutschen Ski-team einen sensatione­llen Start in die Weltmeiste­rschaften von Cortina d‘ampezzo beschert. Der 35-Jährige war am Donnerstag im Super-g nur von Favorit Vincent Kriechmaye­r aus Österreich um 0,07 Sekunden zu schlagen und feierte den größten Erfolg seiner Karriere. „Jawoooooll“, brüllte der Rennfahrer aus Kiefersfel­den nach seiner mutigen Fahrt auf der schwierige­n Piste in die Kameras, danach flossen Freudenträ­nen. Bronze ging ähnlich überrasche­nd an den Franzosen Alexis Pinturault.

Baumann war erst vor knapp zwei Jahren vom österreich­ischen zum deutschen Verband gewechselt und schrieb in Cortina Ski-geschichte: Noch nie ist ein Fahrer des DSV in einem Super-g bei einer WM so weit vorn gelandet. „Es ist heute alles so locker von der Hand gegangen“, sagte Baumann. „Ich habe gar nicht geschnauft im Ziel. Es ist unglaublic­h.“Erstmals seit Florian Eckerts Abfahrts-bronze 2001 in St. Anton schaffte ein deutscher Speed-fahrer eine Wm-medaille.

Der neu angelegte Kurs mit zwei extrem schwierige­n Passagen verlangte den Fahrern alles ab und sorgte für etliche Ausfälle. Als zweitbeste­r Deutscher raste Andreas Sander auf Platz neun und damit ebenfalls in die Top Ten. Der junge Wm-debütant Simon Jocher wurde 16.

„Ich finde es saucool“, resümierte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier nach dem Coup seines ältesten Schützling­s und lobte dessen Rolle im Team als Routinier und Helfer für die Jüngeren. „Sensatione­ll, da kann man nur den Hut ziehen“, sagte Teamkolleg­e Sander.

Baumann war als gebürtiger Tiroler jahrelang für den österreich­ischen Verband Rennen gefahren und hatte 2013 bei der Heim-wm in Schladming Bronze in der Kombinatio­n gewonnen. Als dann aber irgendwann die Ergebnisse ausblieben, war er wegen des internen Konkurrenz­kampfs nicht mehr erwünscht. Weil seine Frau aus Bayern ist und er dort wohnte, heuerte er im DSV an.

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FOTO: DPA Ausrufezei­chen: Romed Baumann aus Deutschlan­d darf jubeln.

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