Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Der Seniorenbeirat will Krafträder von der Mittelstraße verbannen
Der Seniorenbeirat der Gemeinde Schermbeck möchte die Verkehrsader außerdem zu einer Einbahnstraße machen.
SCHERMBECK „Da haben Sie uns viele Hausarbeiten mit auf den Weg gegeben“, stellte der Vorsitzende Rainer Gardemann am Ende der Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschusses fest, nachdem die Planungsbüros Junker + Kruse, Runge IVP und wbp Landschaftsarchitekten den städtebaulichen Rahmenplan vorgestellt und dabei neun Möglichkeiten aufgezeigt hatten, wie man die Verkehrsprobleme im Schermbecker Ortskern lösen kann.
Während die Politiker nun in den Fraktionssitzungen über die beste Lösung beraten werden, hat der Seniorenbeirat bereits eine Lösung parat. Als Vertreter des Seniorenbeirates erläuterte Manfred Knappernatus das vom Seniorenbeirat bevorzugte Modell der Verkehrsberuhigung.
Der Seniorenbeirat begrüßt vom Grundsatz her die vorgeschlagene Teilsperrung der Mittelstraße zwischen Bösenberg und Apothekerstege. „Jedoch“, so Knappernatus, „werden die überwiegend ortskundigen Pkw-fahrer dann sehr schnell einen Umweg finden.“Knappernatus geht davon aus, dass motorisierte Verkehrsteilnehmer, die von der Ludgeruskirche aus in Richtung Parfümerie Pieper fahren, hinter der Gaststätte Overkämping nach links in die Landwehr abbiegen, wenig später nach rechts in die Apothekerstege fahren, um nach etwa 70 Metern wieder die Mittelstraße weiter in Richtung Rathaus fahren zu können. Auch in umgekehrter Richtung wird nach Auffassung des Seniorenbeirates dieser Schleichweg benutzt.
„Der störende Begegnungsverkehr (ausgenommen Bus) würde also weiter stattfinden“, stellt Knappernatus fest. Deshalb schlage der Seniorenbeirat erneut seine bereits in einem Schreiben vom 28. Juni 2017 an Bürgermeister Mike Rexforth vorgeschlagene Einbahnstraßenregelung in Nordost-südwest (St. Ludgerus Richtung Rathaus) als die bessere Lösung vor.
„Damit würde“, so Knappernatur, „endlich der viel beanstandete Begegnungsverkehr nicht mehr stattfinden und die Busaussteigemöglichkeit im Ortskern erhalten bleiben.“Dabei soll die Bushaltestelle bei Overkämping bestehen bleiben.
Für die in der Präsentation der Planer genannte zu verbessernde Aufenthaltsqualität im Bereich der Mittelstraße (Bewohner, Anlieger, Außengastronomie, fußläufiger Aufenthalt usw.) sieht der Seniorenbeirat auch einen konkreten Lösungsweg. Der Seniorenbeirat hat beobachtet, dass zwischen März und Oktober Motorradfahrer, teilweise in großen Verbänden und oftmals auch mit manipulierten Schalldämpfern, die Mittelstraße sehr ruhestörend und wiederholt passieren, besonders an Wochenenden und auch in den Abendstunden.
Deshalb bittet der Seniorenbeirat um Überprüfung der Durchführung einer Beschilderung gemäß Nr. 255 nach STVO „Verbot für Krafträder“. „Der Seniorenbeirat betont jedoch ausdrücklich“, so Knappernatus, „dass er sich nicht gegen diese für sehr viele Menschen beeindruckende Freizeitaktivität auf zwei Rädern wendet (obwohl hier die bundesweit haarsträubendsten Probleme benannt werden könnten), sondern lediglich eine Belästigung an der falschen Stelle verhindern möchte.“