Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Karnevalisten aus Schermbeck machen Urlaub in Corona-zeiten
Die Theatergruppe „Frauensache“überrascht das weibliche Narrenvolk mit einem Film. Darin zeigen sie die touristischen Highlights der Gemeinde.
SCHERMBECK Ganz ohne närrisches Treiben geht es für die Theatergruppe „Frauensache“auch im Corona-jahr 2021 nicht. Ausgerechnet die für gestern an Weiberfastnacht geplante 11-Jahres-feier, die in Narrenkreisen von besonderer Bedeutung ist, musste in diesem Jahr wegen des Coronavirus entfallen.
Wo sonst an mehreren Tagen in Folge jeweils etwa 250 kostümierte Närrinnen ein mehrstündiges Narrenspiel der allerfeinsten Art miterleben konnten, da wird es diesmal keine Lachsalven am laufenden
Band, kein ausgelassenes Schunkeln und keine durch den Saal ziehende Narren-karawane geben. Die Pandemie legt das öffentliche Leben nun mal größtenteils lahm.
Doch ganz ohne Lachen sollte die diesjährige Weiberfastnacht nicht in die Chronik der „Frauensache“verbucht werden, zumal ein Teil des eingeplanten Programms bereits im September erstellt worden ist. In das mehrstündige Programm sollte ein Film mit dem Titel „Urlaub in Corona-zeiten“eingebaut werden.
Der Borkener Videofilmer Sascha Lebbing, der seit Jahren die karnevalistischen Auftritte der Gruppe „Frauensache“filmisch dokumentiert, begleitete Ulla Bienbeck, Petra Becker, Steffi Ridder, Ingrid Bienbeck, Anne Heuwing, Karin Jasper-kok, Anette Speckamp, Claudia Oberheim, Anja Prinz und Claudia Gertzmann an zwei Nachmittagen durch die 110 Quadratkilometer große Gemeinde Schermbeck, um in kurzen Filmsequenzen zu belegen, dass Schermbeck seinen Besuchern jede Menge touristische Besonderheiten zu bieten hat.
Die Urlauberin Brigitte, die drei Wochen lang in der Kolping-begegnungsstätte in der Widau untergebracht ist, erlebt im Video einen abwechslungsreichen Aktivurlaub. Der zehnminütige Film zeigt, dass man in Schermbeck selbst im Spätsommer Skifahren oder Berge besteigen kann. Vom Rüster Bauernkopp erfährt die Urlauberin Brigitte, dass man nicht nach Afrika reisen muss, um eine tierische Vielfalt miterleben zu können. Am Ende einer anstrengenden Wanderung erwartet die Wanderer ein stärkendes kulinarisches Programm.
Eigentlich wollte die Theatergruppe „Frauensache“mit Sekt die diesjährige Weiberfastnacht an der Volksbank starten. Doch da hätte es wegen nicht zu erfüllender Corona-auflagen sicherlich Ärger mit dem Ordnungsamt gegeben. Da Närrinnen eher auf Freude und Spaß setzen, wird die ausgefallene Sekt-party diesmal durch besagten Film ersetzt, der bereits seit gestern auf Sascha Lebbings Youtube-kanal unter www.schermbeckonair.de zu finden ist.
„Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr“, schaut Petra Becker optimistisch in die Zukunft. Sie ist voller Hoffnung, dass an Weiberfastnacht des Jahres 2022 im Saal des Ramirez wieder hautnah und ausgelassen getanzt und fröhlich gesungen werden kann.