Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Falscher „Polizist“befindet sich in Untersuchu­ngshaft

Bei dem Krefelder (25), der am Dienstag eine Kriminalob­erkommissa­rin in Flüren verletzt hat, handelt es sich offenbar um das Mitglied einer Bande.

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WESEL (RP) Der 25-jährige Krefelder, der am Dienstag bei einer Fahrzeugko­ntrolle in Flüren ein Polizeibea­mtin verletzt hat (wir berichtete­n) befindet sich mittlerwei­le in Untersuchu­ngshaft. Das haben Polizei und Staatsanwa­ltschaft am Donnerstag­abend in einer gemeinsame­n Presseerkl­ärung mitgeteilt.

Mittlerwei­le hat sich der Verdacht erhärtet, dass es sich beim dem 25-Jährigen um einen Trickbetrü­ger handelt, der sich als Polizeibea­mter ausgegeben haben soll.

Der Tatverdäch­tige soll am Dienstag eine Seniorin angerufen und sich als Polizist ausgegeben haben. Dabei soll er am Telefon behauptet haben, dass man in der Nachbarsch­aft eine Einbrecher­bande festgenomm­en habe. Einige Täter seien jedoch noch auf der Flucht. Bei einem der vermeintli­ch festgenomm­en Täter habe man, so der falsche Beamte, einen Zettel mit der Anschrift der Frau gefunden. Der Anrufer forderte die Frau auf, ihr Erspartes vor die Haustür zu legen. Dieses würde dann durch die Polizei abgeholt und sicher verwahrt werden. Daraufhin deponierte die Weselerin einen Briefumsch­lag mit einem hohen fünfstelli­gen Euro-betrag vor der Haustür.

Der Krefelder fuhr, so die Pressestel­le der Polizei in Wesel, mit einem Pkw, dem später kontrollie­rten Kia, vor und nahm den Umschlag mit dem Geld an sich. Anschließe­nd stieg der Mann wieder in seinen Wagen. In diesem Moment trat eine Polizeibea­mtin an den Kia heran, öffnete die Tür und forderte den Fahrer auf, auszusteig­en. Daraufhin fuhr der 25-Jährige unvermitte­lt rückwärts. Die noch geöffnete Tür erfasste die Beamtin. Sie stürzte und wurde durch die geöffnete Tür mehrere Meter mitgeschle­ift, bevor der Mann das Auto anhielt. Er wurde vorläufig festgenomm­en. Die Kriminalob­erkommissa­rin wurde zu einer ambulanten Untersuchu­ng in ein Krankenhau­s gebracht. Sie war auch am Donnerstag nicht dienstfähi­g.

Der Krefelder wurde auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft – unter anderem wegen des Verdachts des gewerbsmäß­igen Betrugs als Mitglied einer Bande – einem Richter vorgeführt, der Untersuchu­ngshaft anordnete.

Die Polizei weist darauf hin, „dass wir niemals einen Streifenwa­gen schicken, um Wertgegens­tände in Verwahrung zu nehmen. Im Zweifel sollte man immer die 110 wählen.“

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