Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Ärger mit Frankreich wegen Einreisebeschränkungen
METZ/SAARBRÜCKEN Nach der Verschärfung der französischen Regeln für Einreisende aus Deutschland erwägt die saarländische Landesregierung ähnliche Schritte. Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte im Ard-mittagsmagazin zu der Entscheidung Frankreichs: „Auch von deutscher Seite muss es ähnlich wirkende Maßnahmen geben.“Grenzkontrollen solle es aber nicht geben, betonte er. „Wir kontrollieren im Hinterland, ob die Maßnahmen eingehalten werden, aber nicht an der Grenze.“
Wegen der besorgniserregenden Corona-lage im französischen Département Moselle an der deutschen Grenze hatte Frankreich seine Einreiseregeln für diese Region verschärft. Für Grenzgänger, die nicht aus beruflichen Gründen reisen, entfällt künftig die Befreiung einer Vorlage eines negativen PCRTests bei der Einreise, hieß es am Donnerstagmorgen in einer Mitteilung der französischen Regierung. „Grenzgänger, die aus anderen Gründen als der Arbeit reisen, müssen daher an der Grenze einen negativen PCR-TEST vorlegen.“
Der Test darf nicht älter als 72 Stunden sein. Die neue Regelung soll ab dem 1. März gelten. Das Département Moselle grenzt an das Saarland und Rheinland-pfalz.
Man habe in den vergangenen Tage enge Konsultationen mit deutschen Partnern geführt, hieß es weiter in der Mitteilung von Gesundheitsminister Olivier Véran und Europa-staatssekretär Clément Beaune.
Mit Blick auf Frankreich äußerte Außenhandelspräsident Anton Börner erhebliche Bedenken. „Wir blicken mit Sorge auf die schnell ansteigenden Inzidenzen der neuen Virenvarianten bei einigen unserer Nachbarn“, sagte er. „Das gilt ganz besonders auch für Frankreich, wo die Werte in einigen Regionen nach oben schnellen, und mit dem wir zugleich auf das Engste wirtschaftlich verflochten sind.“Grenzschließungen wie im vergangenen Frühjahr würden die Lieferketten erneut ganz empfindlich treffen und dürften sich daher nicht wiederholen, sagte Börner. „Schon jetzt ist besonders in den Grenzregionen eine nervöse Anspannung zu spüren, die sich unter anderem durch verstärkte Anfragen für Systemrelevanz-bescheinigungen äußert“, so der Chef des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA). mit dpa